Essen. . Wer die alte Heizungsanlage modernisieren möchte, kann zwischen diversen Heizsystemen wählen.
Stolze 17 Jahre alt ist in Deutschland eine Heizungsanlage im Schnitt. Viele Geräte sind somit veraltet und entsprechen nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik. Entweder weil sie die eingesetzten Brennstoffe nicht optimal ausnutzen oder weil sie selbst viel Wärme verlieren. Zudem arbeiten sie mit zunehmendem Alter unzuverlässig und können gerade bei Frost ausfallen. Effizienter und verlässlicher laufen neue Heizungen. Doch welches Heizsystem ist das richtige? Wir geben einen Überblick über die derzeit effektivsten Techniken
Öl- oder Gas-Brennwertheizung: Technik mit hohem Wirkungsgrad
Soll das Heizungssystem modernisiert werden, sind Öl- oder Gasheizungen eine vergleichsweise günstigste Möglichkeit. Durch die Nutzung des Brennwerteffektes bei dem im Abgas gespeicherte Wärme rückgewonnen wird – erreichen Öl- oder Gas-Brennwertheizungen Wirkungsgrade von bis zu 98 Prozent. Das heißt, sie können die eingesetzten Brennstoffe fast komplett ausnutzen. Moderne Öl- oder Gasheizungen können aufgrund ihrer kompakten Bauform fast überall installiert werden. Ein Gas-Anschluss beziehungsweise der Platz für Öl-Tanks muss allerdings vorhanden sein.
Holzheizung: läuft automatisch, ist aber teuer
Eine Holzheizung verbinden viele Eigentümer zwar mit Behaglichkeit, jedoch auch mit viel Arbeit, etwa um Holz zu beschaffen oder um die Asche zu entfernen. Moderne Heizsysteme haben den Aufwand jedoch stark reduziert. Einige Holzheizungen arbeiten sogar vollautomatisch. Möglich ist dies beispielsweise mit Pellets, also gepressten Stäbchen aus Holzabfällen. Über eine Fördereinrichtung werden die Pellets automatisch zum Brennkessel transportiert. Ein Nachteil sind die hohen Anschaffungskosten. Dazu zählen nicht nur der Kauf von Kessel und Pufferspeicher, sondern auch die anfallenden Kosten für die Installation der Anlage, die Bereitstellung des Pelletlagerraums mit entsprechender Fördertechnik und die damit verbundenen Baumaßnahmen. Die Gesamtkosten bewegen sich meist zwischen 10.000 und 22.000 Euro.
Wärmepumpe: die anspruchsvolle Modernisierung
Eine Wärmepumpe gewinnt die Wärme fürs Heizen und Warmwasser aus kostenfrei verfügbarer Umweltenergie, die in Luft, Wasser oder Erde gespeichert ist. Möglich ist das über einen meist strombetriebenen Prozess, der die Temperatur der Umweltquelle auf ein für das Heizen ausreichendes Niveau hebt. Die Effizienz einer Wärmepumpe steigt, je geringer der Unterschied zwischen Quellen- und Systemtemperatur der Heizung ist. Voraussetzung ist allerdings die korrekte Planung durch einen Fachmann. Bei falscher Planung können die Heizkosten sehr hoch ausfallen. Ins Gewicht fallen auch die hohen Anschaffungskosten. So müssen sowohl bei einer Luftwärmepumpe als auch bei einer Grundwasserwärmepumpe mit bis zu 12.000 Euro inklusive Installation gerechnet werden. Bei einer Erdwärmepumpe fallen bis zu 18.000 an.
>>>Aus der Praxis
Der richtige Zeitpunkt für eine Heizungsmodernisierung kann unterschiedlich sein. Eine gute Wartung verlängert die sichere Laufzeit einer Anlage. Ist die Heizung zwischen 15 und 20 Jahre alt, lohnt sich die Überholung. Ist sie noch älter als 30 Jahre, schreibt der Gesetzgeber den Austausch sogar vor. (jain)