Duisburg.

Er ist ein echter Sparfuchs. Manfred Sonntag aus Duisburg tüftelt seit über 20 Jahren an Spritsparlösungen zum Nachrüsten.

Mangels Budget durchforstet er Baumärkte, Hinterhofwerkstätten und Elektrohandlungen, um seine Autos sparsamer zu machen. „Mit wenig viel erreichen, das war schon immer meine Maxime“, Sonntag. Bereits damals – Anfang der 90er Jahre – als noch niemand an Hybrid und Elektrifizierung glaubte, rüstete Sonntag einen Ford Fiesta II mit Waschmaschinenmotor und Solarzellen aus. Auf einer Ökorallye durch Deutschland verbrauchte der betagte Gebrauchtwagen statt 8,5 lediglich 4,8 Liter Super. In seinem Archiv finden sich Dankesschreiben namhafter Autohersteller, die versichern, dass sich ein Hybridantrieb in der Serie niemals durchsetzen wird. Heute wissen wir es besser. Doch Sonntag forschte weiter und so sagt er heute stolz, dass er den ersten Hybridantrieb zum Nachrüsten entwickelt habe.

Die Komponenten:

ein Starterbooster für leere Autobatterien, ein kleiner Elektromotor und jede Menge Kabel und Dioden.

Die Idee:

Statt des Diesel- Motors seines Peugeot 206 HDi, soll ein kleiner Elektromotor Lichtmaschine und Wasserpumpe antreiben. Den Strom dafür bekommt das 400-Watt-Motörchen (0,25 PS) vom Starterbooster, der herausgenommen werden und in jeder Wohnung aufgeladenwerden kann. Für knapp 15 Cent Stromkosten soll der Verbrennungsmotor knapp 1 Liter oder 1,50 Euro Kraftstoffkosten einsparen.

Der Test:

Die Kraftfahrzeug- Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz- Sachverständiger, „KÜS“, fuhr dasAuto auf einer Teststrecke. Knapp 100 Kilometer ging es für den umgebauten Wagen, ein Referenzauto im Originalzustand und ein modernes Hybridauto durch die Stadt, über Land und über die Autobahn.

Das Ergebnis:

Der Honda CRZ kommt auf nur 4,9 Liter Super, der serienmäßige Peugeot 206 HDi auf 4,8 Liter Diesel und der, von Sonntag so getaufte SOMA Peugeot HDI Hybrid auf unglaublich geringe 3,8 Liter.

Das Fazit:

„Die Erfindung von Manfred Sonntag funktioniert tatsächlich. Allerdings fehlen für die Zulassung noch jede Menge Prüfungen wie zum Beispiel eine Abgasuntersuchung. Es wäre wünschenswert,wenn die Industrie Herrn Sonntag unterstützt“, so KÜS-Ingenieur Stefan Ehl. Vielleicht können wir dann bald alle Sparfüchse sein.