Schöne große Wellnessbäder sind unbestritten eine feine Sache. Aber längst nicht in jedem Haus bietet das vorhandene Bad genügend Platz für alle vorhandenen Wünsche. Eine mögliche Lösung für dieses Dilemma kann unter Umständen ein Durchbruch zum angrenzenden Raum sein.
Außer Acht lassen viele Hausherren bei den Überlegungen eine Verlegung in den Dachboden. Dort lassen sich oftmals Ausstattungswünsche realisieren, die am Platzangebot in den Etagen darunter sonst scheitern würden. Außerdem bietet die Badewanne unterm Dach außergewöhnliche Aussichten, wenn sie geschickt unter dem Dachfenster platziert wird.
Schräges Schnippchen
Ein Bad „hoch oben“ bietet eine ganze Reihe von Vorzügen. Allerdings ist die Planung etwas knifflig – vor allem im Hinblick auf eine ausreichende Kopffreiheit. Denn ganz egal, wie man den Grundriss auch dreht und wendet, stets gilt es der Schräge ein Schnippchen zu schlagen. Und manchmal muss dann von den Plänen sogar Abstand genommen werden: Bei einer Dachneigung von unter 35 Grad raten viele Experten von einem Umbau zum Wohlfühlbad grundsätzlich ab.
Als wichtiges Orientierungsmaß für die Frage, ob der Platz ausreicht gelten die so genannten Zwei-Meter-Linien. Zwei Meter werden in der Regel in Höhe und Breite benötigt, um vor dem Waschtisch bequem stehen und sich abtrocknen zu können. Damit Hausbewohner jeder Größe das Dachbad genießen können, empfiehlt die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) zudem die Einhaltung einiger Grundregeln.
So sollte das WC an der Hinterkante eine Kopffreiheit von 1,30 Meter aufweisen – für die Vorderkante wird sogar zu 1,75 Meter geraten. Duschen oder Badewannen mit Wandbrause bieten eine ausreichende Streckhöhe, wenn vom Wannenboden aus gemessen wenigstens 2,20 Meter Luft nach oben sind. Ratsam ist es auch, dass die Duschabtrennung schon von Grund aus Ausgleichsmöglichkeiten bei der Montage vorsieht. Das ist vor allem bei unebener Dachschräge wichtig. Bei einem Modell mit Drehtür muss darüber hinaus gewährleistet sein, dass diese nicht gegen die Schräge zu öffnen ist.
Für Badewannen gibt die VDS den Tipp, bei Dachneigungen unter 45 Grad und einer Platzierung mit der schmalen Seite unter der Schräge auf eine Länge von wenigstens 1,60 Meter zu achten. Oft unterschätzt wird das Gewicht einer Badewanne. Die kann gefüllt schnell mehrere Zentner auf die Waage bringen. Deshalb sollte der Fußboden dringend auf eine ausreichende Tragfähigkeit überprüft werden.
Den Kniestock vorsetzen
Optisch macht sich eine Raumaufteilung in verschiedene Bereiche bezahlt. Dabei können Elemente für Vorwandinstallationen als Trennwände fungieren, die auf beiden Seiten Sanitärobjekte tragen. Je nach vorhandenen Quadratmetern lohnt es sich zudem, den Kniestock an der Schräge ein Stück vorzusetzen und den Hohlraum dahinter als Stauraum auszubauen. Überhaupt ist im Dachbad das Maßschneidern von Schränken, Spiegeln oder Duschabtrennungen speziell für den Einbau unter der Schräge zwar oft die teurere, dafür aber auf lange Sicht die bessere Lösung.
Die Markenhersteller bieten für die vielfältigsten Badsituationen und ungünstigsten Raumschnitte eine breite Produktpalette an - sowie oft genug auch die Möglichkeit zu Sonderanfertigungungen. Wer sich von dem großen Angebot überzeugen möchte, ist in den Ausstellungen des Badhandels richtig. Dort besteht auch die Möglichkeit sich mit einer ausführlichen Beratung und Planung unterstützen zu lassen, um zu einer individuell zugeschnittenen Lösung zu kommen.
Eine gute Gelegenheit zum Besuch beim Badprofi vor Ort bietet der Tag des Bades der VDS, der am 15. September stattfindet und an dem zahlreiche Betriebe teilnehmen.