Im Sommer erfreuen sie uns auf Balkon und Terrasse, in den kalten Monaten brauchen Oleander, Zitrusbäumchen und Co. besondere Pflege

Die meisten Balkonund Kübelpflanzen brauchen in der kalten Jahreszeit ein frostfreies Winterquartier. Wer keinen ausreichend großen Wintergarten sein Eigen nennt, muss die Pflanzen im Keller, in der Garage oder im Gartenhaus unterbringen. Dort können sie leicht in Vergessenheit geraten. Es drohen Schädlinge und Schimmel.

Lichtmangel schwächt Pflanzen

Im Winterquartier brauchen die eingelagerten Kübelpflanzen zwar nicht täglich, aber doch regelmäßig Pflege. Da die Pflanzen im Winter durch fehlendes Licht und Kälte geschwächt und daher besonders anfällig sind, müssen sie hin und wieder auf Schädlinge und Krankheiten kontrolliert werden. Besonders auf Schild- und Wollläuse sowie Blattläuse sollten Hobbygärtner achten. Auch Grauschimmel kann bei niedrigen Temperaturen verstärkt auftreten. Kübelpflanzen legen im Winter zwar eine Ruhepause ein, dennoch wachsen sie weiter. Allerdings bilden Sie bei fehlendem Licht und mangelnden Nährstoffen im Winterquartier oft nur lange, dünne und unverzweigte Triebe ohne Blattgrün aus. Diese sollte man besser zurückschneiden. An frostfreien Tagen gefällt es beispielsweise Oleander und Geranie, wenn gelüftet wird. Wie viel Wasser die Pflanzen im Winter benötigen, hängt vom Standort ab.

Keine zu üppige Wasserzufuhr

Je nach Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit, Lichtverhältnissen und der Größe des Gefäßes sollten sie regelmäßig temperiertes Wasser bekommen. Robuste Sorten sind mit dunklen Garagen oder Kellerräumen mit spärlichem Lichteinfall zufrieden. Doch die meisten Kübelpflanzen überwintern am liebsten an hellen, trockenen und kühlen Standorten wie in einem kühlen Kellerraum mit Fenster. Bevor der Hobbygärtner zur Gießkanne greift, sollte er mit dem Finger prüfen, ob das Substrat trocken ist. Wenn Kübelpflanzen zu viel Wasser bekommen, beginnen die Wurzeln zu faulen. Als Richtwert empfiehlt sich ein Kontrollgang alle zwei Wochen.

Mediterrane und Zitruspflanzen sollten nur so lange wie nötig ins Winterlager kommen. Denn die Pflanzen brauchen viel Licht, was sie am tendenziell eher dunklen Standort über die kalte Jahreszeit nicht bekommen. „Keine Panik, wenn es leichten Frost gibt“, sagt Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakade mie in Berlin, „das vertragen sie.“ Wer sich Sorgen macht, sollte bei entsprechender Wetterlage Vlies oder ein Bettlaken über die Pflanze legen. Auch der Oleander ist robuster als man glauben mag und kann recht lange im Freien bleiben. Leichter Nachtfrost bis fünf Grad Minus macht ihm nichts aus.

Wenn es allerdings dauerhaft kalt wird, muss die Pflanze in ein helles und kühles Winterquartier gebracht werden. Der Raum sollte auf jeden Fall gut belüftet sein und eine wöchentliche Kontrolle der Pflanzen stellt sicher, dass Schädlinge keine Chance haben. Die Untersuchung auf Schädlinge und Krankheiten gehört auch zum Pflichtprogramm, bevor man die Pflanzen ins Haus bringt. Sonst stecken sie im Winterlager ihre grünen Nachbarn an. Stellt man dabei einen leichten Befall fest, werden die kranken Triebe am besten nur zurückgeschnitten. Bei starkem Befall sollten Hobbygärtner zu einem Pflanzenschutzmittel greifen. Während die Mittel zum Einsatz kommen, sollte die Temperatur im Winterlager bei mindestens 12 bis 15 Grad liegen. Sonst kann es sein, dass die Produkte nicht wirken.