NRW. Winkelspinnen werden bis zu zehn Zentimeter groß. Im Herbst kommen die Krabbler gerne auch in die Wohnung. Gefährlich sind die Bisse aber nicht.
Wenn es im Herbst kälter und nasser wird, suchen nicht nur Menschen einen behaglichen Rückzugsort. Auch die Winkelspinne macht es sich dann gerne in Wohnungen gemütlich. Die handtellergroßen Spinne krabbeln durch geöffnete Fenster und unter Türritzen hindurch. Darunter sind zum Schrecken der Bewohner auch bis zu rund zehn Zentimeter große Hauswinkelspinnen. Jetzt haben Spinnen nämlich Hochzeit – und damit ihre Hoch-Zeit.
„Die Hauswinkelspinne gehört zu den größten heimischen Spinnen“, erklärt Biologe Dr. Marcus Schmitt von der Universität Duisburg-Essen. Der Spinnenexperte kann aber beruhigen: „Sie sind völlig harmlos.“ Sie beißen fast nie. „Wenn sie es aber doch einmal tun, durchdringen sie nur selten die feste menschliche Haut.“ Die Giftwirkung sei kaum der Rede wert. „Ein leichtes Brennen, eine leichte Rötung, die nach wenigen Stunden vergehen.“
Große Winkelspinne: Wind stört die Tiere beim Nestbau
Ins Haus kommen sie im Herbst gern, weil es dort (außer tagsüber) wärmer ist. Nachts wird es schnell empflindlich kalt. Außerdem ist der Herbst windiger – und das stört Spinnen beim Bau der Spinnennester. Zudem helfen die Menschen ihnen beim Reinkommen: An warmen Herbsttagen wird oft noch dauergelüftet und die Fenster stehen offen.
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Wer auf eine Hauswinkelspinne trifft, sollte vor allem die Ruhe bewahren. Am besten könnten die Krabbler mit einem Glas eingefangen werden. „Einfach darüber stülpen, eine Karte unter den Rand schieben und dann hinaus in den Garten damit.“
Fressen und gefressen werden
Winkelspinnen fressen am liebsten Insekten und Asseln. Die Nester baut die Tegenaria atrica, wie die Große Winkelspinne im Lateinischen heißt, in einer typischen Trichterform. Verfängt sich ein Beutetier in den Fäden, nimmt die Spinne die Schwingungen des Netzes wahr, beißt zu und injiziert Gift, um das Tier zu lähmen.
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Fressfeinde hat die WInkelspinne auch. Ein natürlicher Feind der Spinnen sei der Igel. „Aber auch alle möglichen Vögel stellen ihnen nach“, weiß Schmitt. Auch Katzen würden Spinnen gerne fangen und hin und wieder fressen. „Was völlig unbedenklich ist – jedenfalls für die Katze.“ Denn im Gegensatz zu Mäusen, Ratten, Schaben oder Fliegen übertrügen Spinnen keine Keime. „Sie machen unsere Vorräte nicht ungenießbar.“
Fliegengitter halten Hauswinkelspinnen aus der Wohnung fern
Hauswinkelspinnen würden mehrere Jahre leben. „Was bei Spinnen nicht selbstverständlich ist.“ Die meisten blieben bei einer Größe von unter zehn Zentimetern, „bei einer Körperlänge von etwa 1,5 Zentimetern“.
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Alle, die sich dennoch vor Ekel schütteln, tröstet der Biologe: „Fliegengitter vor den Fenstern und Bürsten an der Unterseite von Türen hindern sie am unbefugten Zutritt der Wohnung.“ Und: Sinken die Temperaturen unter die Frostgrenze, verkriechen sich die Krabbler schnell zur Überwinterung.