Essen. Facebook entscheidet, was wichtig ist - und trifft damit nicht immer den Geschmack den Nutzer. Der mächtige Algorithmus spült manchen Beitrag nach unten, den die Nutzer gesehen hätten. Nun gibt es eine Funktion, um sich derart “verpasste“ Beiträge doch noch anzeigen zu lassen.

Die Facebook-Macher sagen, sie meinen es nur gut, doch viele Nutzer sind genervt: Mithilfe eines komplizierten Algorithmus filtert das Netzwerk die Beiträge unserer Freunde. Uns wird nur gezeigt, wovon Facebook glaubt, dass es uns interessiert. Alles andere geht im digitalen Rauschen unter.

Jetzt bietet Facebook mit "Missed Stories" eine neue Funktion, um Beiträge sichtbar zu machen, die im Nachrichtenstrom nach unten gerutscht sind, ohne dass der Nutzer sie gesehen hat. Offensichtlich ein Versuch: Die neue Funktion ist (noch) nicht über die Facebook-Seite erreichbar, sondern nur über einen Link: https://www.facebook.com/feed/missed_stories.

Mehr Beiträge, aber nicht alles

"Nur die wenigsten Nutzer scrollen so weit nach unten, dass sie alle Beiträge zu sehen bekommen" ,erklärt ein Facebook-Sprecher. Diesen Nutzern soll "Missed Stories" helfen, indem die Funktion ihnen die verpassten Geschichten gebündelt präsentiert.

Nach welchen Kriterien der Facebook-Algorithmus die "Missed Stories" auswählt, darüber schweigt Facebook sich aus. Angeblich sei dort nichts zu sehen, was nicht auch im Newsfeed zu lesen sei, heißt es von Unternehmensseite. Tech-Blogs wie "t3n" feiern "Missed Stories" als Instrument, Beiträge angezeigt zu bekommen, die Nutzer im Facebook-Newsfeed bislang nicht gesehen hätten.

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Unter Nutzern ist der Filter-Algorithmus umstritten: Zwar schützt er uns davor, wirklich jeden Frühstücks-Post von jedem entfernten Bekannten angezeigt zu bekommen. Das würden die Nutzer auch gar nicht wollen, argumentieren die Facebook-Verantwortlichen. Sie fürchten, die Nutzer würden weniger Zeit auf Facebook verbringen, wenn sie sich durch uninteressante Postings wühlen müssten.

Facebook-Algorithmus bleibt geheim

Doch bei vielen Nutzern bleibt ein schales Gefühl, solange sie nicht selbst nicht entscheiden können, welche Beiträge sie sehen. Denn wie genau der Algorithmus funktioniert, bleibt Facebooks Geheimnis. Beiträge von Freunden, mit denen wir häufig interagieren, Posts von Nachrichtenseiten, bei denen wir oft "Gefällt mir" klicken: Tausende Faktoren spielen eine Rolle.