New York. Google will keine Zweifel aufkommen lassen: Bei seinen selbstfahrenden Autos gehe es um mehr als den Zugriff auf Daten der Nutzer unterwegs, sondern um eine Verkehrsrevolution. Zugleich gibt ein Auftritt der beiden Gründer Einblicke in ihre Gedankenwelt.
Google-Mitgründer Sergey Brin hat große Pläne für die selbstfahrenden Autos des Konzerns. Er hoffe, dass automatisierte Fahrzeuge die Beförderung rund um die Welt verändern können, sagte Brin in einem gemeinsamen Bühnen-Interview mit dem zweiten Mitgründer und Google-Chef Larry Page. Dann gäbe es weniger Bedarf an individuellem Autobesitz und an Parkplätzen, und die Straßen wären weniger verstopft. "Sie können Züge bilden und schnell fahren, vielleicht viel schneller als unsere Highway-Geschwindigkeiten hier", argumentierte Brin.
"Es ist ganz offensichtlich immer noch eine große Wette, sie hat viele technische und politische Risiken", räumte der Google-Mitgründer zugleich ein. Google arbeitet bereits seit mehreren Jahren an Technik für selbstfahrende Fahrzeuge und stellte vor kurzem auch den Prototypen eines kompletten eigenen Autos vor. Es hat weder Lenkrad noch Pedale und ist für den Stadtverkehr mit zwei Passagieren ausgelegt. "Ich bin mir nicht sicher, dass traditionelles Autodesign ideal für selbstfahrende Wagen ist", betonte Brin. Er könne sich vorstellen, dass Google in Zukunft mit Produktionspartnern zusammenarbeiten werde.
Kürzere Arbeitszeiten gegen Jugendarbeitslosigkeit
Der Auftritt gab zugleich einen Einblick in die Gedanken der beiden Gründer zu unterschiedlichsten Themen. So glaubt Page, dass kürzere Arbeitszeiten die Lösung für viele Probleme wie Jugendarbeitslosigkeit sein könnten, weil dann zwei Personen sich einen Arbeitsplatz teilen könnten. Brin sprach sich dafür aus, Steuern als Regulierungsmittel für mehr Umweltschutz einzusetzen.
Das Interview wurde geführt vom Start-up-Investor Vinod Khosla, der einst den beiden Studenten Page und Brin ihr junges Unternehmen für einige hunderttausend Dollar abkaufen wollte. (dpa)