Las Vegas. In Las Vegas in den USA beginnt am Dienstag die Elektronik-Messe CES. Besonders im Fokus stehen bei der Show Alltagsgegenstände, die sich immer besser den Wünschen der Nutzer anpassen. Daneben zeigt die Messe aber auch, was die Zukunft noch bringen könnte, zum Beispiel biegsame Bildschirme.
Von Drohnen über intelligente Autos bis zu Türschlössern, die sich mit dem Smartphone öffnen lassen: Im Casino-Paradies Las Vegas beginnt am Dienstag die jährliche Consumer Electronics Show (CES). Während die Messe früher vor allem Bühne für die neuesten Fernseher war, stehen mittlerweile immer mehr Alltagsgegenstände im Rampenlicht, die mit Hilfe von Elektrochips zu intelligenten Helfern werden sollen.
"Sie werden hier viel über das Internet der Dinge hören: all die Geräte, die zwar kein Tablet, Smartphone oder Computer, aber mit dem Internet verbunden sind", sagt Frank Gillett, Analyst beim Forschungsunternehmen Forrester. Dazu gehören Autos, die dem Fahrer sagen, dass er zu schnell unterwegs ist, oder Zahnbürsten, die direkt an das Smartphone eine Analyse senden, wie viel Belag von den Zähnen entfernt worden ist.
Sensoren immer günstiger
Für den Trend sind immer günstigere Sensoren verantwortlich. Armbänder messen die Bewegung oder den Puls des Trägers, Sensoren in Autos helfen beim Einparken und passen die Geschwindigkeit des Tempomats an den Verkehr an. Und mit dem Internet verbundene Heizungs-Thermostate realisieren, dass die Bewohner sich dem Heim nähern, damit es im Haus bereits wohnlich warm ist.
Hightech für den Alltag
Der Schutz der Privatsphäre ist dabei "sicher bei allen Herstellern auf der CES auf dem Schirm", sagt Shawn DuBravac, Chefökonom des Messe-Organisators Consumer Electronics Association. "Ich stelle mir aber manchmal die Frage, ob Privatsphäre nicht eine Anomalie ist", sagt DuBravac mit Hinweis auf die Kleinstadt aus vergangenen Tagen, in denen auch jeder über jeden Bescheid gewusst habe. "Wenn ich eine bessere Benutzbarkeit durch das Teilen meiner Daten erreichen kann, dann ist das doch ein fairer Tausch."
Ausblick ins technisch Mögliche
Neben den Alltags-Gadgets zeigt die Messe auch, wo künftig Neuerungen zu erwarten sind. "Sie werden hier zwei Arten von Technologie sehen", sagt DuBravac. Der eine Teil seien bereits marktreife Produkte. Der andere Teil zeige das technisch Mögliche. Zu den noch nicht marktreifen Innovationen auf der Ausstellung gehören beispielsweise biegsame Bildschirme.
Bei den Fernsehgeräten präsentieren die Hersteller neue UltraHD-Geräte. Doch einige Analysten erwarten für UltraHD einen ähnlich schwierigen Markt wie für die 3D-Fernsehgräte. "Dein Fernsehgerät kann viel mehr Pixel zeigen, aber die meisten Zuschauer werden den Unterschied gar nicht merken können", sagt Analyst Gillet von Forrester. DuBravac dagegen erwartet eine große Anzahl an Ankündigungen für neue UltraHD-Geräte.
Rekordumsatz auf dem Technologiemarkt
UltraHD könnte davon profitieren, dass bereits viele Inhalte über Netflix, Youtube oder die großen Hollywood-Filmstudios verfügbar sind. Auch ein weiteres Indiz spricht für UltraHD: Vor rund acht Jahre haben viele Konsumenten auf High-Definition-Fernsehgeräte umgerüstet. Das Kaufverhalten aus der Vergangenheit weist daraufhin, dass Konsumenten bald wieder in ein neues Modell investieren könnten.
43 Cent jedes Dollars für Technologie werden jedoch in Tablets und Smartphones investiert, sagt Steve Koenig von der CES. Auch der Rekordumsatz auf dem weltweiten Technologiemarkt von 1,068 Billionen Dollar (784 Milliarden Euro) führt er vor allem auf Zuwächse bei Smartphones und Tablets zurück. Seine Erwartung für das laufende Jahr ist jedoch zurückhaltend: Der Umsatz wird ihm zufolge auf 1,055 Billionen Dollar zurückgehen. "Wir warten jetzt auf die nächste Innovationswelle", sagt Koenig. (afp)