Cupertino. Keine großen Innovationen, aber zwei neue iPhones: Apple hat bei der Keynote am Dienstagabend das iPhone 5C, das erste Apple-Smartphone, das es in bunt geben wird, und das iPhone 5S, das neue Spitzenmodell, vorgestellt. Vieles deutet auf einen Strategiewechsel bei Apple hin.
Bunt wird es bei Apple künftig und auch ein wenig günstiger als gewohnt. Der Konzern hat am Dienstagabend gleich zwei neue Smart-Phones vorgestellt. Das neue Top-Modell iPhone 5s und das iPhone 5c, eine Art Billigvariante mit Polycarbonatgehäuse in fünf Farben: grün, weiß, blau, pink und gelb.
Das Innenleben ist weitgehend mit dem iPhone 5 identisch. Allerdings funktioniert das Telefon in mehr der schnellen LTE-Netze als irgendein anderes Handy derzeit. Kosten wird es in den USA 99 Dollar – mit Zweijahresvertrag. In Deutschland wird ein vertragsfreier Preis von 599 Euro genannt – das sind rund 100 Euro weniger als für das neue 5s anfallen. Sonderangebote sehen anders aus.
Das iPhone 5C läutet einen Strategiewechsel ein
Dennoch läutet das 5c einen Strategiewechsel bei Apple ein. Bisher nämlich war eine hohe Rendite wichtiger als der Marktanteil. Deshalb zählten neue iPhone-Modelle stets zu den teuersten Geräten auf dem Markt. Vor allem für den Hersteller war das bisher eine lohnende Angelegenheit. Nach offiziell nie bestätigten Zahlen verdient der Konzern an jedem der offiziell 679 Euro teuren verkauften iPhone 5 knapp 250 Euro. Eine Rendite, die man „traumhaft“ nennen kann – so lange sich genügend Geräte verkaufen. Genau da aber dürfte bald das Problem liegen.
Denn längst hat die Konkurrenz technisch zum iPhone aufgeschlossen, das Apple-Handy oft sogar überholt. Und das zu günstigeren Preisen. So kostet etwa das Samsung-Spitzenmodell „Galaxy S4“ fast 200 Euro weniger als das iPhone 5, kann aber mehr.
Nur das iPhone ist 2013 zu wenig
Davon ab steht der Markt der High-End Smartphones kurz vor der Sättigung. Das betrifft natürlich auch Hersteller wie Samsung, HTC oder Sony. Aber sie alle sind viel breiter aufgestellt, haben Dutzende von Modellen in allen Preisklassen im Sortiment. Apple hatte bisher nur das iPhone und sonst nichts. Im Jahr 2013 ist das zu wenig.
Denn Bedarf an Smart-Phones besteht in nächster Zeit vor allem in den so genannten Schwellenländern. Dort aber kann die Masse der Bevölkerung die hohen Apple Preise nicht ansatzweise zahlen. Schon um auf dem riesigen chinesischen Markt einen Fuß in die Tür zu bekommen, dürfte Apple-Chef Tim Cook nicht mehr an einem Smart-Phone für Einsteiger vorbeikommen. Ob das 5c schon günstig genug ist, scheint allerdings fraglich.
Das iPhone 5S ist das neue Spitzenmodell
Die Produktion des iPhone 5 wird eingestellt. Um gut betuchte Kundschaft nicht zu vergraulen, hat Apple sein neues Flaggschiff, das wie erwartet iPhone 5s heißen wird, technisch ein wenig aufgerüstet. Vom 20 September an soll es in den Farben schwarz, silber und gold verkauft werden und so schnell sein, wie noch nie. Kamera und Akku sind laut Apple auch verbessert worden und als Clou gibt es einen Fingerabdrucksensor zum entsperren des Telefons. Die biometrischen Daten sollen verschlüsselt in einem abgeschlossenen Bereich des iPhone gespeichert würden, verspricht der Konzern. Weder Software noch Apple-Serven könnten darauf zugreifen.
