Sunnyvale. Ein erfindungsreicher britischer Jugendlicher hat seine iPhone-App Summly an das amerikanische Internet-Urgestein Yahoo verkauft. Summly zeigt auf dem Smartphone maximal 400 Zeichen lange Zusammenfassungen von Nachrichtentexten aus dem Web an. Die Technik will Yahoo nun in eigenen Anwendungen einsetzen.
Eine einfache Idee hat den 17-jährigen Briten Nick D'Aloisio wohl zu einem der jüngsten Internetmillionäre der Welt gemacht. Der Internetkonzern Yahoo gab jetzt bekannt, D'Aloisios Start-up-Firma Summly erworben zu haben. Summly ist eine Anwendung für das iPhone, die Webseiten-Inhalte automatisch einkürzt, um sie auf dem Smartphone übersichtlich darzustellen.
Summly zeigt auf dem Smartphone maximal 400 Zeichen lange Zusammenfassungen von Nachrichtentexten aus dem Web an. D'Aloisio habe erkannt, dass Internetnutzer nach einfacheren Wegen suchten, um sich zwischen den vielen Informationen im Netz zurechtzufinden, teilte Yahoo mit. Die Technik will Yahoo nun in eigenen Anwendungen einsetzen.
Summly-App ist im Apple-Store nicht mehr zu finden
Der Teenager und sein Team würden sich in den nächsten Wochen dem Internetkonzern anschließen, erklärte Yahoo, ohne aber weitere Details des Geschäfts zu nennen. "Wir haben mit unserer Technik gerade erst angefangen", schrieb D'Aloisio in seinem Blog. Die Summly-App selbst wird allerdings eingestellt; sie ist bereits nicht mehr in Apples App-Store zu finden.
Die britische Zeitung "London Evening Standard" bezifferte den Kaufpreis auf 20 bis 40 Millionen Pfund (24 bis 47 Millionen Euro). Nach Informationen des Blogs "All Things D" lag der Preis bei knapp 30 Millionen Dollar (rund 23 Mio Euro).
Unterstützung von Ashton Kutcher
Das nötige Geld für die Entwicklung sammelte der geschäftstüchtige Teenager bei Wagniskapitalgebern ein. Mit Blick auf seinen neuen Reichtum sagte D'Aloisio dem Blatt: "Ich werde mir ein Paar Nike-Schuhe und vielleicht einen neuen Computer kaufen." Das übrige Geld wolle er erst einmal nur sparen.
Die Liste der Unterstützer liest sich beeindruckend: Schauspieler Ashton Kutcher, Zynga-Chef Mark Pincus, Künstlerin Yoko Ono oder die News Corp. von Medienmogul Rupert Murdoch. Am Ende hat D'Aloisio vor allem Yahoo-Chefin Marissa Mayer überzeugt, die das Unternehmen fit machen will für den Konkurrenzkampf mit Google und Facebook. (dpa/afp)