Essen.. Mit einer Art Kettenbrief, der derzeit massenhaft bei Facebook verbreitet wird, wollen sich Facebook-Nutzer gegen die NPD-Seite im Sozialen Netzwerk wehren. Die Hoffnung: Wenn möglichst viele User die Seite als bedenklich melden, könnte Facebook die Seite löschen.
Die Idee ist nicht neu - und doch starten Facebook-Nutzer momentan einen weiteren Versuch, die NPD-Seite aus dem Sozialen Netzwerk zu kegeln: per Online-Flashmob. Nach Vorstellung der Initiatoren der Aktion braucht es nur acht Schritte zum NPD-freien Netzwerk – vorausgesetzt Zehntausende machen mit.
Der Kettenbrief zum "Neonazis ärgern" erhält klare Anweisungen, wie der Sturz der rechtsradikalen Parteiseite gelingen soll. "1. Seite aufrufen 2. Rechts oben auf das Zahnrad klicken 3. Klick auf 'Seite melden' 4. 'Sonstiges' auswählen 5. 'Enthält Hassreden' anklicken 6. Absenden. 7. Diesen Text kopieren. 8. Link teilen und diesen Text reinkopieren", lautet die Kettenbotschaft, die momentan massenhaft bei Facebook kursiert und immer weiter gereicht wird.
Im Mai 2010 hatten Hunderttausende Facebook-Nutzer bereits Ähnliches versucht. Über die Aktionsseite "Kein Facebook für Nazis" gelang es über 400.000 Nutzer zu mobilisieren, die sich mit einer digitalen Lichterkette dafür einsetzten, die Seite löschen zu lassen. Ohne Erfolg. Denn Facebook verbannt ausschließlich Inhalte, die gegen Gesetze verstoßen. In den Nutzungbedingungen verbietet Facebook zwar Inhalte, die zu Gewalt auffordern oder solche, die diskriminierend sind. Ansonsten pochen die Betreiber von Facebook allerdings auf das Prinzip der politischen Meinungsfreiheit, eben auch im rechten Spektrum.
NPD-Seite bei Facebook findet regen Zuspruch
Die NPD-Seite findet indes regen Zuspruch. Den über 17.000 Fans der Nazi-Seite wollen die Kettenbriefversender jetzt mit Tausenden Meldungen wegen der Bedenklichkeit der Seite entgegentreten.
Ob der "Online-Flashmob" über eine symbolische Aktion hinausgehen wird und ob er die NPD-Seite tatsächlich aus dem Netz verbannen kann, bleibt fraglich. Wer den Anweisungen der Kettenbriefversendern folgt, wird anschließend von Facebook auch darauf hingewiesen, dass das Melden von Inhalten keineswegs "deren Entfernung von Facebook" garantiere. Für etliche User scheint es aber einen Versuch wert zu sein.
Die Ereignisse haben sich überholt. Hier geht es zum Folgeartikel.