Frankfurt/Main. Nutzer des iPhones und des Mediaplayers iPod Touch von Apple haben inzwischen schon mehr als eine Milliarde Programme aus dem App Store heruntergeladen. Derzeit gibt es im App Store mehr als 35.000 Programme.
Nutzer des iPhones und des Mediaplayers iPod Touch von Apple haben inzwischen schon mehr als eine Milliarde Programme aus dem App Store heruntergeladen. «Innerhalb von neun Monaten hat der App Store die Mobil-Industrie komplett revolutioniert - und das ist erst der Anfang», sagte Apple-Vizepräsident Philip Schiller. Derzeit gibt es im App Store mehr als 35.000 Programme. Die Milliardste Anwendung wurde von einem Jungen im US-Staat Connecticut heruntergeladen. Er bekommt von Apple unter anderem eine iTunes Geschenkkarte im Wert von 10.000 Dollar, einen iPod touch und ein MacBook Pro.
App Store gibt bei den Online-Shops den Takt an
Zurzeit erscheinen jeden Tag etwa 200 neue Programme im «App Store», der Software-Abteilung des Online-Shops iTunes. Seit dem Start des App Store im Juli 2008 sind nach einer Zählung des Portals 148apps.com mehr als 30.000 verschiedene Anwendungen erschienen - verglichen mit mehr als 20.000 Windows-Mobile-Programmen im Zeitraum von neun Jahren.
Nach dem Vorbild des App Store basteln auch die anderen Anbieter eifrig an Shop-Modellen für ihre Smartphones. Der «Android Market» für die Google-Phones ist Anfang des Jahres gestartet, die «Blackberry App World» ist soeben gefolgt, allerdings zunächst nur in den USA, Großbritannien und Kanada. Zum Start sollten rund 1.000 Blackberry-Anwendungen bereitgestellt werden. Für Mai ist der «Ovi Store» von Nokia angekündigt, bislang gibt es für Symbian-Programme mehrere Portale. Im September oder Oktober öffnet dann auch ein «Marketplace» von Microsoft für Windows-Mobile-Anwendungen.
Bislang aber gibt der App store für das iPhone den Takt an. Das Angebot ist über die iTunes-Software oder direkt vom iPhone aus zu erreichen, Download und Bezahlvorgang sind schnell erledigt. Die meisten Anwendungen kosten 0,79 bis 10 Euro. Mehr als ein Fünftel der Programme gibt es kostenlos, darunter zahlreiche Light-Versionen von Anwendungen mit größerem Funktionsumfang. Das Angebot ist in 20 Kategorien unterteilt, von Buch bis Wetter. Ein Drittel aller Anwendungen entfällt auf Spiele. Wenn man nicht die Geduld hat, eine Seite nach der anderen durchzublättern, kann man die Volltextsuche bemühen oder sich an den meistverkauften «Top Apps» orientieren.
Einschränkungen für Programmierer
Apple stellt für Entwickler ein kostenloses SDK-Paket (Software Development Kit) bereit, behält sich aber vor, alle Programme erst zu prüfen, bevor sie in den App Store eingestellt werden. Eine nützliche Fundgrube ist der Bereich «Produktivität». Unter den mehr als 1.100 Anwendungen finden sich viele, die den Funktionsumfang des iPhones erheblich erweitern. Das Programm «Files» etwa nutzt den WebDAV-Standard, um beliebige Dateien auf dem iPhone bereitzustellen. Für Textbearbeitung und Tabellenkalkulation gibt es mehrere Programme, die den Austausch mit Google Docs unterstützen. Die dort gespeicherten Dokumente können dann auch von jedem anderen Computer aus geöffnet und weiterbearbeitet werden.
Einige Programme deuten allerdings auch auf Einschränkungen hin, denen die Entwickler unterworfen sind. Weil es Apple bislang nicht zulässt, auf Hintergrundprozesse zuzugreifen, haben die zahllosen, oft hübsch programmierten To-Do-Listen oder Erinnerungen für Geburtstage keine Alarmfunktion. Sie laufen in ihrer eigenen «Sandbox», dürfen sich aber nicht auf dem Startbildschirm zu Wort melden oder gar den Nutzer alarmieren, wenn das iPhone im abgedunkelten Standby-Modus ist. Die Entwickler hoffen, dass einige Einschränkungen mit dem für Sommer angekündigten Update auf die Version 3.0 des iPhone-Betriebssystems aufgehoben werden. (ap)