Düsseldorf. Die Elektro-Band Kraftwerk spielt ein paar exklusive Konzerte im New Yorker Museum of Modern Art. Die Tickets sind heiß begehrt - und limitiert. Eingefleischte Kraftwerk-Fans reagieren auf die Rationierung mit einem Satire-Video, in dem sich Bruno Ganz als Adolf Hitler fürchterlich aufregt.
Hitler-Parodien sind nichts Neues. Videos auf YouTube, in denen sich die Netzgemeinde über Hitler lustig macht, sind der Renner und werden oft geklickt. Besonders beliebt ist eine Szene aus Oliver Hirschbiegels Film "Der Untergang", der die letzten Tage des Nazi-Regimes zeigt. In der Wolfsschanze, dem "Führerhauptquartier", muss Hitler erkennen, dass der Krieg verloren ist. Charakterdarsteller Bruno Ganz spielt einen furchterregenden Wutanfall Hitlers, der sich von aller Welt verraten fühlt.
Englisch untertitelt kann diese Szene für jede Form von cholerischem Anfall herhalten. Kraftwerk-Fans haben das Video nun mit Untertiteln eingestellt, in denen Hitler mitgeteilt bekommt, dass die Tickets für die exklusiven Kraftwerk-Soirées im MoMA streng limitiert sind: Pro Person dürfen nur zwei Tickets verkauft werden.
Lustig oder geschmacklos?
Hitlers Anhänger sind im Video schwer betroffen, die Angestellten im Bunker weinen, so schrecklich ist die Nachricht, dass wohl kaum jemand am Kraftwerk-Konzert teilnehmen kann. Hardcore-Fans der Elektro-Gruppe aus Düsseldorf können diese Reaktion vielleicht verstehen - ob eine solche Satire wirklich lustig oder eher geschmacklos ist, muss wohl jeder User für sich entscheiden.
Die Konzerte mit Kraftwerk finden vom 10. bis zum 18. April im weltberühmten Museum of Modern Art in New York statt. An acht Abenden spielen sie jeweils ein Album durch - chronologisch nach Erscheinungsjahr. Los geht es mit "Autobahn" von 1972, beim letzten Konzert erklingen Stücke aus "Tour de France" aus dem Jahr 2003. Tickets kosten 25 US-Dollar.
Die experimentelle Elektro-Kombo Kraftwerk gibt es seit 1970. Die Band wurde in Düsseldorf gegründet, wobei die Besetzung gewechselt hat. Gründungsmitglied Ralf Hütter ist bis heute dabei.