Hamburg. . Die Nutzer wollten nur kostenlose Software herunterladen - und bekamen anschließend die dicke Rechnung präsentiert. Wegen bandenmäßigen Betrugs muss sich jetzt eine Gruppe von Angeklagten vor dem Hamburger Landgericht verantworten. 69.000 Nutzer sollen sie betrogen haben.

Die Software schien kostenlos, doch dann kam plötzlich die Rechnung: Insgesamt 69.000 mal sollen sieben Männer und eine Frau arglose Internet-Nutzer auf diese Weise abgezockt haben. Wegen bandenmäßigen Betrugs müssen sie sich seit Montag vor dem Hamburger Landgericht verantworten. Die Angeklagten sollen Download-Portale eingerichtet haben, auf denen die scheinbar kostenlose Software angeboten wurde. Die Interessenten mussten vor dem Herunterladen der Programme ihre Daten hinterlassen und bekamen später Rechnungen aus angeblich abgeschlossenen Abo-Verträgen.

Nach Angaben eines Gerichtssprechers soll mit technischen Tricks gearbeitet worden sein, sodass die Nutzer erst nach dem Eingeben ihrer Daten auf ihre vorgeblichen Zahlungspflichten hingewiesen wurden. Insgesamt ist laut Anklage ein Vermögensschaden von 5,3 Millionen Euro entstanden. Der US-Softwarekonzern Adobe Systems tritt als Nebenkläger auf.

Ein Angeklagter erschien nicht vor Gericht

Der Prozess wurde am Montag unterbrochen, weil ein Angeklagter nicht erschienen war. Nun soll die Verhandlung soll am Mittwoch (2. November, 9.30 Uhr) mit der Verlesung der Anklageschrift fortgesetzt werden. Der Anwalt des ferngebliebenen Angeklagten ließ nach einer Verhandlungspause mitteilen, dass sein Mandant die Ladung nicht erhalten habe und sich derzeit beruflich auf der Insel Norderney aufhalte. (dapd)