Cupertino. . Ein neues Gesicht auf der großen Bühne – aber das von vielen heißersehnte iPhone 5 wurde zunächst nicht vorgestellt. Apple-Chef Tim Cook präsentierte dafür das iPhone 4S. Das soll deutlich schneller als sein Vorgänger sein.

Der US-Computerkonzern Apple hat am Dienstag das mit Spannung erwartete neue iPhone vorgestellt. Das iPhone 5 war es nicht – aber eine überarbeitete Version des iPhone 4. Das iPhone 4S verfügt neben einer schnelleren Hardware auch über das neue Betriebssystem iOS 5, das Inhalte drahtlos synchronisieren kann, ohne dass das Smartphone an einen Computer angeschlossen werden muss. Das teilte der neue Apple-Chef Tim Cook bei der Präsentation am Firmensitz im kalifornischen Cupertino mit.

Es war die erste große Produktshow seit Jahren, die nicht von Cooks Vorgänger Steve Jobs geleitet wurde. Die Einladung hatte in der vergangenen Woche die seit Monaten bestehenden Spekulationen um ein Erscheinungsdatum für das iPhone 5 angeheizt.

Die Spekulanten und so mancher Apple-Jünger sollten enttäuscht werden: Apple stellte bei der Präsentation stattdessen eine neue Linie von iPods vor, darunter ein Nano-Modell mit einem Multi-Touch-Display, das die Navigation erleichtern soll.

Hemd statt Rollkragenpullover

Jobs war aus gesundheitlichen Gründen im August als Apple-CEO zurückgetreten und ist jetzt Vorsitzender des Verwaltungsrats. Cook leitet schon seit Jahren das operative Geschäft, gilt aber als weniger charismatisch als sein Vorgänger. Er eröffnete die Präsentation mit den Worten: "Ich freue mich sehr über diese neue Rolle." Seine bisher knapp 14 Jahre bei Apple bezeichnete er als das Privileg seines Lebens. Cook trug ein marineblaues Button-down-Hemd und Jeans. Jobs war zu den Apple-Präsentationen traditionell in einem schwarzem Rollkragenpullover und Jeans erschienen.

Die Zuschauer applaudierten, als Cook den Saal betrat, die Reaktion wirkte jedoch verhaltener als früher bei Jobs. Cook gab die Eröffnung zweier neuer Apple-Stores in Hongkong und Shanghai am vergangenen Wochenende bekannt. Damit stieg die Zahl der Läden in elf Ländern auf 357.

Fast 40 Millionen iPhones im ersten Halbjahr 2011 verkauft

Die Show fand in einem Apple-Raum mit dem Namen "Town Hall" statt, in dem vor zehn Jahren der erste iPod vorgestellt worden war. Laut Cook verkaufte der Konzern bisher weltweit mehr als 300 Millionen Exemplare des Musikabspielgerätes, 45 Millionen davon in den zwölf Monaten bis Juni.

Das erste iPhone folgte sechs Jahre später und hat mit seinem eleganten Design, dem hochauflösenden Display und der intuitiven Software Millionen Fans erobert. Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden 39 Millionen iPhones verkauft. Die im Juni 2010 erschienene letzte Version verkaufte sich Cook zufolge schneller als frühere Modelle. (dapd)