New York.. Der US-Softwareriese Microsoft kauft den Internettelefonie-Anbieter Skype für 8,5 Milliarden Dollar. Dies ist für Microsoft der teuerste Zukauf in der Unternehmensgeschichte des Windows-Herstellers.

Microsoft will sich ein neues Kommunikationsfeld erschließen: Der weltgrößte Softwarehersteller hat 8,5 Milliarden Dollar für den Online-Telefondienst Skype auf den Tisch gelegt. Dies ist für Microsoft der teuerste Zukauf in der Unternehmensgeschichte des Windows-Herstellers.

Microsoft wie auch Skype wollten sich zuvor nicht äußern. Der von Bill Gates gegründete Konzern war offenbar nicht der einzige, der Interesse an der früheren eBay-Tochter angemeldet hatte. Kreisen zufolge hatten auch Facebook und Google die in Besitz von Finanzinvestoren befindliche Firma ins Visier genommen. Allerdings war der Preis bislang auf maximal vier Milliarden Dollar geschätzt worden. In der Kaufsumme seien auch die Schulden von Skype enthalten, hieß es weiter. Skype werde von den Banken Goldman Sachs und JP Morgan beraten, sagte die Person, die nicht namentlich genannt werden wollte, weil die Gespräche zwischen den beiden Unternehmen nicht öffentlich sind. Microsoft verzichte auf Berater.

500 Millionen registrierte Nutzer

Skype hatte 2010 mehr als 500 Millionen registrierte Nutzer, die mit dem Dienst rund um den Globus telefonierten. Davon zahlten allerdings nur 8,1 Millionen Kunden für diesen Service. Das Unternehmen wurde 2003 gegründet. 2005 wurde die Firma für 3,1 Milliarden Dollar von eBay gekauft. 2009 übernahm dann eine Investoren-Gruppe unter Beteiligung von Silver Lake, dem Canada Pension Plan Investment Board und Andreessen Horowitz den Mehrheitsanteil. Das Internet-Auktionshaus hält noch etwa ein Drittel.

Ursprünglich hatte Skype für Oktober 2010 seinen Börsengang geplant. Es war erwartet worden, dass die Firma bei ihrem IPO rund eine Milliarde Dollar einsammelt. Skype-Chef Tony Bates hat den Gang aufs Parkett zuletzt für die zweite Jahreshälfte angekündigt. (rtr)