Berlin. .

In Internet- und E-Mailadressen darf nun auch der Buchstabe „ß“ verwendet werden. In der internationalen Kommunikation kann dies allerdings zum Problem werden: Tastaturen außerhalb des deutschen Sprachraums verfügen nicht über eine „ß“-Taste.

In Internet- und E-Mailadressen kann nun auch der Buchstabe „ß“ verwendet werden. Die Regelung tritt am heutigen 16. November in Kraft, teilt der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitcom) mit. Zu diesem Zeitpunkt erfolge die Freischaltung durch die zentrale Registrierstelle Denic.

Denic folge damit dem überarbeiteten Standard zu internationalisierten Domains, heißt es in einer Pressemitteilung der Bitcom. Relevant sei die Änderung lediglich für deutschsprachige Domains, da das auch als Eszett oder scharfes S bezeichnete „ß“ ausschließlich in der deutschen Sprache vorkommt. Denic verwaltet mehr als 13 Millionen Domains mit der Endung .de.

Problem: Ausländische Tastaturen besitzen keine „ß“-Taste

Für viele gebräuchliche Wörter wie Straße, Gruß oder Fußball sowie bei Eigennamen muss daher auch für das Internet nicht mehr - wie bislang üblich - auf die Schreibweise mit „ss“ zurückgegriffen werden. „Internetnutzer, die ein Eszett im Namen haben, müssen ihren Namen für eine entsprechende Domain nun nicht mehr ändern“, begrüßte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer die Änderung.

Der Bundesverband macht dabei darauf aufmerksam, dass in der internationalen Kommunikation Domains mit „ß“ ein Problem darstellen können. Tastaturen außerhalb des deutschen Sprachraums verfügen in aller Regel nicht über eine „ß“-Taste.

An Provider wenden

Inhaber einer Internetdomain mit der Endung .de und dem Bestandteil „ss“ haben bereits seit 26. Oktober die Möglichkeit, zusätzlich die entsprechende .de-Domain mit „ß“ statt „ss“ zu registrieren. Hierzu müssen sie sich an ihren Provider wenden. Registrierungsversuche Dritter wurden bis zum 16. November noch abgelehnt. Ab dann können allerdings auch andere Interessenten die betreffende Domain mit dem „ß“ für sich beantragen.

Das „ß“ war ursprünglich eine so genannte Ligatur, deren Entstehung ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Für eine häufig auftretende Buchstabenkombination aus langem s und z entwickelte sich eine Ligatur, die im Laufe der Zeit wie ein eigener Buchstabe Eszett behandelt wurde. Eine eindeutige Klärung des Ursprungs des damals „Wolfdietrich-Fragment“ genannten Zeichens, das der Wiedergabe bestimmter s-Laute dient, gibt es bis heute allerdings nicht.