San Francisco. .

Internet-Adressen sind nicht mehr zwingend auf lateinische Buchstaben angewiesen. Ab sofort können auch arabische Schriftzeichen im weltweiten Netz verwendet werden. Dies teilte die Internet-Verwaltung ICANN am Freitag mit. Auch auf Kyrillisch sollen Domainnamen bald möglich sein.

Internetnutzer sind nicht mehr darauf angewiesen, die lateinische Schrift zu beherrschen: Erstmals wurden nun offiziell Internetadressen in einer anderen Schrift freigeschaltet, wie die Internetverwaltung ICANN mitteilte. Demnach erhielten Ägypten, Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sogenannte Toplevel-Domains in arabischer Schrift zugeteilt. Toplevel-Domains sind die Endungen von Internetadressen, die meist ein Land kennzeichnen - wie etwa .de.

Als eine der ersten Internetseiten mit arabischer Adresse - also in arabischer Schrift komplett von rechts nach links geschrieben, war am Freitag etwa die Website des ägyptischen Kommunikations- und Informationsministeriums erreichbar. Als nächstes sollen nun Internetadressen in chinesisch, singhalesisch, tamilisch und thailändisch folgen. Auch Russland will möglichst bald kyrillische Domainnamen ermöglichen.

Seit der Entwicklung der ersten Vorläufer des Internets vor rund 40 Jahren war das Netz - ausgehend von der englischen Sprache - durch die lateinische Schrift geprägt. Immer mehr Internetseiten allerdings gibt es auch auf anderen Sprachen und in anderen Schriften - nur ihre Adresse musste sich bislang immer aus lateinischen Buchstaben zusammensetzen. Auch die deutschen Umlaute sind erst seit kurzer Zeit möglich. Laut ICANN nutzen allerdings mehr als die Hälfte der weltweit 1,6 Milliarden Internetnutzer eigentlich Sprachen, die nicht in der lateinischen Schrift geschrieben werden. (afp)