New York. .

Palm ist vorerst gerettet: Der US-Computerkonzern Hewlett Packard (HP) übernimmt den Handyhersteller für 1,2 Milliarden Dollar. Mit dem Deal will HP auf dem boomenden Markt für Smartphones die Konkurrenz wie Apple, Google und RIM angreifen.

HP zahlt den Angaben der Unternehmen zufolge pro Palm-Aktie 5,70 Dollar und somit 23 Prozent mehr als das Papier am Mittwochabend bei Börsenschluss in New York wert war. Der Computerkonzern hofft, durch den Kauf des Mobiltelefon-Herstellers im Wettbewerb um die wachsende Kundenschaft von Multimediahandys Fuß zu fassen. Bislang ist HP auf dem Markt nur mit dem Telefon iPaq vertreten, das mit einem Betriebssystem von Windows läuft. Der Markt sei „groß, profitabel und schnell wachsend“, begründete der Chef der HP-Computersparte, Todd Bradley, die Palm-Übernahme.

Den Anschluss verloren

Palm hatte in den 90er Jahren großen Erfolg mit dem Palm Pilot gelandet, einem sogenannten persönlichen digitalen Assistenten (PDA). Die Minicomputer waren ein Vorläufer der heutigen Multimedihandys wie dem iPhone vom Konkurrenten Apple und ermöglichten von unterwegs beispielsweise die Verwaltung von Terminen und Adressen. Auf dem Smartphone-Markt verlor Palm in den vergangenen Jahren jedoch den Anschluss. Die Palm-Smartphones Pre und Pixi und das Betriebssystem WebOS wurden zwar von Experten gelobt, kamen aber bei den Käufern nicht an.

Für das angeschlagene Unternehmen bedeutet die Übernahme durch HP nun vermutlich die Rettung. Im dritten Quartal seines laufenden Geschäftsjahres hatte Palm einen Verlust von 22 Millionen Dollar eingefahren und senkte daraufhin die Umsatzprognose für das laufende vierte Quartal. Die schlechten Ergebnisse befeuerten die Übernahmegerüchte der vergangenen Monate weiter. Medienberichten zufolge hatte das kalifornische Unternehmen bereits selbst Ausschau nach einem Kaufinteressenten gehalten. (afp)