Frankfurt/Main. Auch das iPhone von Apple hat eine Vielzahl von Ansatzstellen für allerlei „Hacks“ zu bieten. Das zeigen drei Autoren eines gleichnamigen Buchs, das jetzt auf Englisch erschienen ist. Es bietet die bislang beste technische Darstellung zum Apple-Smartphone.
Das iPhone ist ein relativ geschlossenes System. Apple mag es nicht, wenn man seine Hardware aufbohrt, um nicht vorgesehene Funktionen zu ermöglichen. Dass auch das iPhone eine Vielzahl von Ansatzstellen für allerlei «Hacks» zu bieten hat, zeigen drei Autoren eines gleichnamigen Buchs, das jetzt auf Englisch im O'Reilly-Verlag erschienen ist.
Das iPhone sei ein voll ausgestatteter Computer auf Unix-Basis mit integrierter Mobilfunktechnik, schreiben David Jurick sowie Adam und Damien Stolarz zu Beginn ihres Buchs und fügen hinzu: «Die Hacking-Community wird weiter die Grenzen dessen aufstoßen, was man mit dem Phone tun kann.»
Wie Jailbreaking funktioniert
Es ist gerade das Unix-Fundament, das es ermöglicht, die vorgesehenen Beschränkungen der iPhone-Nutzung zu überwinden. Diese bestehen vor allem darin, dass der Flash-Speicher des Geräts zwei Partitionen hat, einen für Anwendungen und einen für Nutzerdaten. Die erste Partition ist für den Nutzer nicht beschreibbar, und die zweite startet keine Programme. Das oft genannte «Jailbreaking», mit dem diese Einschränkungen ausgehebelt werden, setzt an der jedem Linux-Nutzer bekannten Datei etc/fstab an, die alles steuert, was die Nutzer in den jeweiligen Partitionen anstellen können.
Die Autoren zeigen, wie das Jailbreaking funktioniert - Nachahmer sollten genau wissen, was sie da tun. Die Entwicklung von iPhone-Apps schreitet so schnell voran, dass es außerhalb der Apple-Ordnung nur wenige Programme gibt, die ein Jailbreaking rechtfertigen könnten. Allerdings gibt es weitere Vorteile wie den direkten Zugriff auf das Dateisystem, der dem iPhone-Nutzer sonst verborgen ist.
Übersetzung nicht absehbar
Auch ohne das Jailbreaking bieten die Autoren eine Fülle von Informationen, um das iPhone sowie den iPod Touch zu verstehen, auf Probleme gezielt zu reagieren und Begrenzungen zu umgehen. Von den Themen SMS und - das bislang nicht vorgesehene - MMS spannt sich der Reigen der «Hacks» über die Nutzung als File-Server, Multimedia-Techniken und GPS bis zur Anwendungsentwicklung und Hardware-Tricks.
Die «iPhone Hacks» bieten die bislang beste technische Darstellung zum Apple-Smartphone - bis die für Sommer angekündigte dritte Version des Betriebssystems für einige Änderungen sorgen wird. Deutsche Leser müssen beachten, dass einige Informationen nur für die USA gelten; eine Übersetzung ist bislang nicht absehbar. (ap)
Info: David Jurick/Adam Stolarz/Damien Stolarz: iPhone Hacks. Köln: O'Reilly Verlag 2009. 459 Seiten. 34,00 Euro