Lund. .

Die schwedische Piratenpartei steigt in das Internet-Service-Provider-Geschäft (ISP) ein.

Die Organisation, die bei der Parlamentswahl 2006 einen Stimmenanteil von 0,6 Prozent erzielte, nennt die Reform des Kopierschutz- und Patentrechts als ihre wichtigsten Ziele und will diese nun auch als Anbieter von anonymen Internet-Zugängen verfolgen.

Nachdem die Partei vor wenigen Wochen das Internet-Hosting für den umstrittenen File-Sharing-Dienst Pirate Bay übernommen hatte, bietet sie nun auch Privatkunden Internet-Leitungen an. Pirate Bay wurde wegen des Betriebs der Web-Präsenz Bittorrent wegen Raubkopien mehrfach verklagt, vor allem außerhalb Schwedens. Mehrere Hosting-Anbieter haben daraufhin die Zusammenarbeit mit Pirate Bay eingestellt.

Pirate ISP will nun seine Kunden vor jeglichem juristischen oder staatlichen Zugriff auf Nutzerdaten schützen. Der neue Provider arbeite „gegen den Big-Brother-Staat“, sagte Gustav Nipe, langjähriges Parteimitglied und neuer Chef von Pirate ISP, laut schwedischen Medien.

Zunächst versorgt Pirate ISP nur Kunden in der südschwedischen Stadt Lund, für später peilt der Provider Orte in ganz Schweden an. Mit den Einnahmen soll die Partei unterstützt werden. APN