Berlin. .
Facebook will die Daten seiner Nutzer besser schützen. Deshalb führt das soziale Netzwerk neue Optionen ein. Die Umsetzung ist schrittweise in den nächsten Tagen geplant. Bundesverbraucherministerin Aigner begrüßt die Pläne.
Das Online-Netzwerk Facebook will die Datenschutz-Einstellungen verbessern. Nach Kritik von Nutzern und Verbraucherschützern sollen für die weltweit mehr als 400 Millionen Mitglieder des sozialen Netzwerkes neue Optionen eingeführt werden, die den Schutz personenbezogener Daten erleichtern. Geplant ist eine schrittweise Umstellung in den kommenden Tagen. In Deutschland nutzen rund neun Millionen Menschen das Portal.
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) bezeichnete die Pläne als „ersten Schritt in die richtige Richtung“. Das Einlenken des Unternehmens zeige, dass auch das weltweit größte soziale Netzwerk sich nicht auf Dauer über die Interessen der Nutzer hinwegsetzen könne. Aigner machte den weltweiten Protest von Mitgliedern verantwortlich für das Einlenken des Konzerns. „Die Menschen wollen Kontrolle über ihre Daten“, sagte Aigner und fügte hinzu: „Privates muss privat bleiben.“
Jedes Mitglied muss selbstständig aktiv werden
Die Ministerin zeigte sich jedoch skeptisch, ob die Ankündigungen tatsächlich eine „Kehrtwende“ darstellten. Da Facebook angekündigt habe, in den kommenden Wochen „schrittweise“ die Datenschutz-Einstellungen zu verbessern, bleibe abzuwarten, „was sich unterm Strich wirklich für die Mitglieder verbessert“. Ein zentraler Kritikpunkt bleibe, dass jedes Facebook-Mitglied auch künftig selbst tätig werden und aktiv die sogenannte Opt-Out-Funktion nutzen müsse, um seine Daten zu schützen.
Aigner hatte sich Anfang April in einem Offenen Brief an Facebook-Chef Mark Zuckerberg gewandt und gegen die Pläne des Netzwerks protestiert, künftig Nutzerdaten automatisch an Dritte weiterzugeben. Facebook müsse sicherstellen, „dass die persönlichen Daten aller Mitglieder umfassend geschützt werden“. Geplante Änderungen der Nutzungsbedingungen müssten allen Mitgliedern „klar und deutlich bereits vor jeder Änderung mitgeteilt werden“. (ddp)