Brüssel. .

Pünktlich zur Urlaubssaison tritt ein neues EU-Gesetz in Kraft: eine Preisgrenze für mobiles Surfen im Internet imAusland. So müssen Mobilfunkanbieter ihrem Kunden künftig das Netz abdrehen, wenn er für 50 Euro gesurft hat.

Das Surfen im Internet wird immer leichter: Ob im Café oder am Strand, mit ein paar Klicks hat man die Welt auf dem Bildschirm. Doch gerade im Ausland kann dabei unversehens eine Rechnung von mehreren tausend Euro entstehen. Solch bösen Überraschungen soll ein EU-Gesetz ein Ende machen, das am 1. Juli in Kraft tritt.

So müssen Mobilfunkanbieter ihrem Kunden in Zukunft das Internet abdrehen, wenn er für 50 Euro gesurft hat. Wer 80 Prozent dieses monatlichen Höchstbetrags verbraucht hat, erhält vorab eine Warnmeldung. Die 50-Euro-Grenze lässt sich auf Wunsch des Kunden erhöhen, absenken oder auch ganz deaktivieren. Wer in Zukunft noch eine ruinöse Rechnung mit nach Hause bringt, den trifft es immerhin nicht unerwartet.

Die Surf-Gebühren könnten übrigens noch weiter fallen. Denn ab dem 1. Juli sinken auch Obergrenzen für die Beträge, die der ausländische Mobilfunkanbieter dem Heimatunternehmen pro übertragenem Megabyte in Rechnung stellen darf, und zwar von einem Euro auf 80 Cent. Wenn die Anbieter diese Einsparungen weitergeben, wird am Ende auch der Kunde von fallenden Preisen profitieren, hofft die EU-Kommission.

Komfortable Gewinnmargen

Bisher allerdings streichen die Anbieter noch komfortable Gewinnmargen ein. Zwar sind die durchschnittlichen Endverbraucherpreise für die mobile Internetnutzung im Ausland im Laufe des vergangenen Jahres um knapp ein Drittel gefallen. Mit 2,66 Euro pro Megabyte verlangten die Unternehmen ihren Kunden zur Jahreswende allerdings immer noch knapp das Fünffache des Großhandels-Preises ab, den sie selbst für die Bereitstellung des Netzes zahlten.

Freuen kann sich ebenfalls, wer das Handy vor allem zum Telefonieren und Verschicken von Kurznachrichten nutzt. Auch hier fallen heute die Gebühren von bisher 43 Cent auf 39 Cent pro Minute für Handy-Gespräche im Ausland. Einkommende Anrufe kosten ab heute 15 statt 19 Cent pro Minute. Kurznachrichten aus dem Ausland schlagen nach wie vor mit 11 Cent zu Buche.