Düsseldorf. Schnäppchenjäger im Internet sollten sich nicht allein auf eine einzige Preissuchmaschine verlassen. Laut Test der Verbraucherzentrale NRW sind die Angaben der Onlineportale oft unpräzise oder falsch. Als insgesamt erfolgreichster Preisbrecher im Test erwies sich Idealo.de.

Sie werden millionenfach genutzt: Suchmaschinen durchforsten das Internet nach dem günstigsten Onlineshop - für Elektro- und Elektronikgeräte, für Textilien und Kosmetika, für Spielzeug und Freizeitartikel. Kostenlos informieren die Helfer über Preise und Versandkosten sowie teilweise auch über Lieferzeiten. Die billigsten Shops werden dann in einem Ranking aufgelistet. Verglichen werden nach Angaben der Betreiber zumeist mehrere Millionen Preisofferten für Produkte aus tausenden von Onlineshops.

Wie gut das klappt, überprüfte die Verbraucherzentrale NRW in einer Stichprobe mit zehn Produkten. Die Tester bemühten sechs Kandidaten:

Problem: die Versandkosten

Bei zwölf von 30 Versuchen schafften es die sechs Suchmaschinen den Angaben zufolge nicht, die Schnäppchenpreise aus den Prospekten des Elektroeinzelhandels zu schlagen. Überfordert zeigten sich die Portale auch bei den separat auszuweisenden Versandkosten: In fast jedem dritten Fall wurden sie erst gar nicht benannt oder wichen zwischen 20 und 35 Euro nach oben oder unten von den Angaben der Onlineshops ab.

Vor allem bei gestaffelten Versandkosten oder zusätzlichen Verpackungspauschalen zeigten sich laut Verbraucherzentrale häufig Diskrepanzen. Probleme bereitete den Suchmaschinen auch das Sortieren des Gesamtpreises. Das preiswerteste Angebot verbarg sich demnach oftmals weiter hinten in den Rankings und musste mühsam herausgefiltert werden.

Fazit: Zwei bis drei Suchmaschinen vergleichen

Schnäppchenjäger im Internet sollten sich also nicht allein auf eine einzige Preissuchmaschine verlassen. Nach der Untersuchung der Verbraucherschützer ist jeder Dritte der angezeigten Bestpreise unpräzise oder falsch. Vor allem bei den Versandkosten patzten laut Test die sechs begutachteten Suchmaschinen. Für einen aussagekräftigen Vergleich sollten daher mindestens zwei bis drei Preis-Detektive auf Netz-Recherche geschickt werden, raten die Verbraucherschützer.

Bei ihrer Stichprobenuntersuchung konnte die Verbraucherzentrale aber auch ein erfreuliches Ergebnis verzeichnen: Unverbindliche Preisempfehlungen von Herstellern unterboten die sechs getesteten Preissucher im Schnitt um knapp 30 Prozent - in der Spitze sogar um bis zu 45 Prozent.

Als insgesamt erfolgreichster Preisbrecher im Test erwies sich Idealo.de. Die Suchmaschine spuckte für fünf der zehn Produkte die preiswerteste Offerte aus – solo oder übereinstimmend mit der Konkurrenz. Spitzentreffer konnten die Tester auch bei Meta-Preisvergleich.de (3), Evendi.de (2) und Guenstiger.de (1) verbuchen. Ohne jedes Erfolgserlebnis folgten Billiger.de und Kelkoo.de mit der roten Laterne. (AP)