Bellevue. Hacker haben in den USA Daten von T-Mobile-Kunden gestohlen. Für die US-Tochter der Telekom kommt der Vorfall zu einem ungelegenen Zeitpunkt.
Hacker haben sensible Daten von über 15 Millionen Kunden der Telekom-Tochter T-Mobile US erbeutet. T-Mobile-Chef John Legere räumte am Donnerstag ein, Opfer einer heftigen Cyber-Attacke geworden zu sein. Der Angriff erfolgte nicht auf die Server von T-Mobile selbst, sondern auf die Rechner des Dienstleisters Experian. Das irische Unternehmen checkt weltweit die Kreditwürdigkeit von Kunden. Der Diebstahl betrifft Kunden, die von Anfang September 2013 bis Mitte vergangenen Monats einen Vertrag bei T-Mobile abgeschlossen hatten.
Dabei seien komplette Datensätze mit Namen, Geburtstagen und Adressen entwendet worden. Auch Angaben zu sehr sensiblen Informationen wie Sozialversicherungs-, Führerschein- und Reisepassnummern seien von dem Hack betroffen. Diese Daten seien zwar verschlüsselt gewesen, allerdings könne dieser Schutz geknackt worden sein. Daten von Bankkonten und Kreditkarten seien nicht gestohlen worden.
Ebay, Sony und JP Morgan attackiert
Experian teilte mit, der Einbruch sei am 15. September entdeckt worden. Von dem Hack seien nicht alle Datenbanken betroffen, sondern nur der Server, auf dem die Daten der T-Mobile-Kunden lagen. "Wir wissen nicht, wer die Kriminellen hinter diesem Vorfall sind."
In den USA sind in den vergangenen Jahren eine Reihe von Großunternehmen und staatlichen Einrichtung Ziel von Hackerangriffen geworden. So traf es zuletzt das Personalwesen der US-Bundesverwaltung. Davor waren die Unternehmen Ebay, Sony, die US-Bank JP Morgan und die US-Einzelhandelskette Target attackiert worden.
Rasanter Zustrom von Kunden
Der Hackerangriff auf Experian könnte nun die Geschäftsaussichten von T-Mobile in den USA trüben. Nach einer langen Durststrecke verzeichnete das Unternehmen zuletzt einen rasanten Zustrom von Kunden. Der Erfolg gegen die großen US-Telekommunikationsunternehmen AT&T und Verzion war nicht zuletzt auf forsche Auftritte von T-Mobile-Chef Legere und eine teuere Werbekampagne zurückzuführen. (dpa)