Essen. . In diesem Jahr gilt nur eine Regel: Schön farbig sollte es sein. Angesagt ist die kurze Variante. Auch der UV-Lack ist auf dem Vormarsch – und das sogar für zuhause. Wie man seine Nägel daheim so hinbekommt wie beim Profi (oder annähernd), erklären Nageldesigner in unseren Tipps.

Ob glamourös pompös, knallig einfarbig oder mit ausgefallenen Effekten: das Nageldesign steht in diesem Jahr unter dem Motto „unbedingt auffallen“. Auf der Beauty-Messe in Düsseldorf hat sich gezeigt: Angesagt sind neben einer breiten Farbvielfalt auch Metalltöne sowie Effektlacke. Und: „Die Lacke sollten zur Kleidung passen“, sagt Terri Malon vom Verband Naildesigner Deutschland (VNDD).

UV-Lack

Weil Frau nicht jeden Tag das Gleiche tragen will und auch keine Lust auf aufwendiges Ab- und Drauf-Lackieren hat, ist der UV-Lack immer mehr im Kommen. „Viele Frauen wollen lackierte Nägel, haben aber keine Lust auf eine lange Prozedur“, sagt Nageldesignerin Terri Malon. Durch den UV-Lack umgeht Frau zwar nicht das minutenlange Trocknen-lassen, kann dies sowie die Zeit fürs Entfernen aber verkürzen.

So gelingt das Lackieren zuhause

Dadurch, dass der Trend bei kürzeren Nägeln liegt, ist es schwieriger, die Kante zu lackieren, ohne die Fingerkuppe gleich mit zu treffen. Da hilft es, einfach eine Plastikunterlage zu nehmen, einen Tropfen Lack darauf zu geben und den Nagel von oben einzutauchen, sagt Malon.

Wer vorher noch die Nagelhaut per Wattepad mit Vaseline eingerieben hat, „kann kleine Kleckse ganz einfach hinterher wegwischen“, so die Profis.

Sollen die Nägel weißer werden, kann man sie mit Zitronensaft einpinseln und kurz einwirken lassen. Nach dem Abwaschen sind sie deutlich heller.

Denn: Die spezielle Gel-Mischung verhärtet vollständig in zwei Minuten unter dem UV-Gerät, nachdem man sie auf einen Unterlack aufgetragen hat. Das Beste: Sie kann einfach abgezogen werden und beschädigt so den Nagel nicht. „Früher musste man die Lacke abfeilen, jetzt reicht es, sie nach kurzer Acetat-Bearbeitung mit einem Holzschaber abzulösen“, sagt Malon.

Und: Es muss nicht das Studio sein. Durch den „Striplac“ spart man sich 30 Euro pro Sitzung beim Nagelprofi. Denn die Marke Alessandro hat den etwa drei Wochen haltbaren Lack für zuhause entwickelt: Für etwas mehr als 100 Euro gibt es das Starter-Paket mit Lacken und kleinem Lichtgerät, „das so groß wie ein Smartphone ist“, beschreibt Malon. Nageldesigner Vincenzo Russello aus Hagen, Internationaler Nail Meister 2014, hat noch einen Geheimtipp: „Die Marke Vetro aus Japan ist genauso toll.“

Die Form

Wer die UV-Lacke selbst auftragen will, sollte sich erst einmal über die Form des Nagels im Klaren sein: rund, eckig oder spitz? Lang oder doch lieber kurz? Terri Malon rät: „Macht man seine Nägel selbst, kann ich von der spitzen Form abraten. Dann bricht der Nagel zu schnell ab, weil er keine Stabilität hat.“ Besser sei es, den Nagel flach zu schneiden und die Ecken etwas abzurunden:

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Dann hat man den so genannten „Squoval“-Look, eine Mischung aus eckigem und ovalem Nagel – und liegt genau im Trend. „Die Mandelform ist derzeit am meisten gefragt“, bestätigt Nageldesigner Russello. Soll es unbedingt die spitze Form sein („Stiletto“), sei ein professionelles Nagelstudio empfehlenswert. Zu lang sei ebenfalls nicht mehr angesagt, praktisch kurz und sportlich wird jetzt bevorzugt. „Der Nagel sollte etwa drei Millimeter über die Fingerkuppe reichen.“

Die Farbe

Egal ob bei UV- oder „normalem“ Nagellack, bei den Farben gilt: Schön auffällig sollte es sein. Die meisten mögen derzeit eine einheitliche Volllackierung, etwa Knallgrün, Orange oder Pink. „Aber auch die klassischen Farben wie Rot in allen Varianten sind nicht wegzudenken, oder auch Braun“, fügt der Internationale Nagelmeister Vincenzo Russello hinzu.

Wer es lieber dezenter mag, kann auch zu Pastellfarben in Lavendel oder Türkis greifen, rät der Hagener Nageldesigner. Mutige setzen auf besonders ausgefallene Designs in mehreren Farben, zum Beispiel mit dem Effektlack „Flip Flop“. Der bietet ein Wechselspiel der Farben bei Lichteinfall. Im Kommen ist auch der Effektlack „Feather“, der als Überlack dem Nagel bunte „Härchen“ verpasst. Sie legen sich einfach über die darunter aufgetragene Farbe und erinnern an bunte Streusel – das lässt spannende Farbkombinationen zu und wirkt nicht zu überladen.

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Eine weitere angesagte Variante: der glamouröse Look in Metallfarben. Die Auswahl reicht hier von matten Glitterlacken in Sandoptik über funkelndes Glitzer bis hin zu metallisch schimmernden Chromlacken. Alles kann man ganz leicht zu Hause machen.

Lacke für den Mann?

Das bleibt wohl eher Exoten wie TV-Komiker Bülent Ceylan oder den Kaulitz-Brüdern von der Band „Tokio Hotel“ vorbehalten und hat sich im Alltag noch nicht durchgesetzt. Das wird es auch nicht, denkt der Hagener Kreative Russello. Er rät: „Wenn Männer überhaupt Nagellack tragen wollen, dann ‘like Rock’n’Roll’ in Schwarz.“ Das habe er zuletzt in Großstädten wie Mailand oder Paris gesehen. Für Männer hierzulande reicht es, sich für den Alltag einer Maniküre zu unterziehen. „Auch Männer wollen gepflegte Fingernägel“, sagt der Nageldesigner und gibt als Tipp mit: „Schön ist es, wenn der Nagel auch beim Mann ein wenig glänzt.