Essen. Grillen und Schnee - passt das wirklich zusammen? Und ob: Mit dem Start in die Grillsaison muss man nicht warten, bis es draußen warm ist. Und wenn wie jetzt der Frühling partout nicht kommen will, bietet sich Wintergrillen mehr denn je an. Dabei sind aber einige Besonderheiten zu beachten.

Hartgesottene warten mit dem Start in die Grillsaison nicht auf warmes Wetter. Angrillen kann man auch jetzt schon. Denn während der Frühling weiter winterlich bleibt, schmeißen viele den Grill im Schnee an. Dabei müssen sie allerdings bedenken, "dass man - um die höheren Temperaturdifferenzen auszugleichen - mehr Energie braucht", sagte Irmgard Noack von der Barbecue Industry Association Grill (BIAG). Zum einen dauere es länger, den Grill zum Laufen zu bringen. Die Expertin empfiehlt einen Anzündkamin - eine Art Rohr mit Löchern, in dem die Kohlen oder Briketts durch den Kamineffekt relativ schnell zu glühen beginnen.

Eine Alternative ist ein Gasgrill. Er habe den Vorteil, dass sich die Temperatur gut steuern lasse. Ist die Grill erst einmal an, muss er warm bleiben. Deshalb eignen sich bei kalten Temperaturen geschlossene Grills wie ein Kugelgrill. Weil die Glut durch die Kälte schneller herunterbrennen kann, sollten Verbraucher ausreichend Material zum Nachheizen bereithalten.

Auch Wintergemüse eignet sich zum Grillen

Was auf das Rost kommt, dafür gibt es beim Wintergrillen keine Einschränkungen. Hobbyköche sollten aber bereit sein, mehr Eigeninitiative zu beweisen: Bei vielen Fleischern gibt es die große Auswahl marinierten Fleischs nur in der regulären Grillsaison. Deshalb müssen Verbraucher Marinaden eventuell selber machen, erklärte Noack. Gans und Wild seien die Favoriten beim Wintergrillen.

Neben Fleisch eignet sich auch Wintergemüse zum Grillen im Freien, zum Beispiel Kohlrabi oder Pastinaken. Statt kaltem Obstsalat zum Nachtisch kann auch der Apfel aufs Rost: Mit Zimt garniert entsteht so ein winterliches Dessert.

Es lohnt sich die Teller vorzuwärmen

Damit das Essen nicht zu schnell abkühlt, lohne es sich, die Teller vorzuwärmen, sagt Noack von der BIAG, die Grillhersteller vertritt. Das kann zum Beispiel in Wärmeboxen oder auf Wärmeplatten geschehen. Als Notfalllösung reicht es auch, die Teller gleich neben den warmen Grill zu stellen.

Neben den technischen Herausforderungen, die das Wintergrillen mit sich bringt, darf eines nicht vergessen werden: das Ambiente. "Man muss Atmosphäre schaffen mit Kerzen, Gartenfackeln und Feuerkörben", rät Noack. "Das sind die Sachen, die zum Erfolg beitragen." Das gilt auf für die Getränkewahl: "Glühwein gehört natürlich dazu." (dpa)