Berlin. Schluss mit zerknitterter Kleidung. Welches Dampfbügeleisen überzeugt bei Handhabung, Temperatur und Stromverbrauch? Der Test.
Bügeln gehört für die meisten zu einer eher lästigen Hausarbeit, die man ungern selbst macht. Vor allem in einem Haushalt mit mehreren Personen fällt viel Wäsche an. Inzwischen schwören die meisten Nutzer auf Dampfbügeleisen, denn die sind deutlich effektiver, selbst bei besonders zerknitterter Kleidung. Diese antihaftbeschichteten Modelle sollen das optimale Bügelergebnis liefern, eine nutzerfreundliche Handhabung ermöglichen und idealerweise ökologische Vorteile mit sich bringen.
IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hat fünf Dampfbügeleisen im Labor unter die Lupe genommen und verschiedene Arten von Textilien gebügelt.
Dampfbügeleisen im Test: Gleiten und Dampfleistung im Fokus
Was sind die wichtigsten Eigenschaften eines Dampfbügeleisens im Alltag? Es sind die Gleitfähigkeit sowie die Dampfleistung des Bügeleisens. Praktischerweise haben alle Modelle außer Tefal die Möglichkeit, zwei verschiedene Dampfstufen einzustellen. Dennoch ist Tefal herausragend beim horizontalen und vertikalen Dampfstoß, ähnlich wie Braun, Binibini und Philips.
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Im vertikalen Einsatz ist dies sehr gut geeignet, um Anzüge auf dem Bügel hängend von Falten zu befreien. Horizontal eingesetzt zeigen Rowenta und Philips die geschmeidigsten Gleitfähigkeiten, die anderen Modelle sind hier zwar auch gut, aber im Vergleich ein bisschen schwerfälliger.
Handhabung: So ergonomisch sind die Dampfbügeleisen
Im Praxiseinsatz wurde neben der Ergonomie auch auf die Kabelführung geachtet. Hier fällt auf, dass das Tefal-Modell lediglich eine zweidimensionale (180 Grad) Führung hat. Alle anderen Kandidaten verfügen über 360 Grad. Dieser Unterschied macht sich in der Praxis durchaus bemerkbar, denn er sorgt dafür, dass das Kabel bei der Arbeit wenig bis gar nicht stört.
Das Modell von Philips (DST 7040) stellte im Praxiseinsatz eine sehr gute Handhabung und eine ebenso gute Bügelqualität unter Beweis. Es kombiniert mehrere gute Eigenschaften: Es macht in Kürze sehr ordentlichen Dampf und gleitet fast federleicht – obwohl es das schwerste Modell ist – schön über alle Textilien. Es ist zwar das teuerste Modell, aber der Preis zahlt sich aus: Abnäher an Herrenhemden oder die Kanten der Bettwäsche lassen sich damit sehr gut glätten und – nicht zu vernachlässigen – das Gerät verliert gar kein Wasser.
Temperatur: Nicht alle Modelle werden richtig heiß
Ein entscheidendes Kriterium bei einem Bügeleisen ist auf den ersten Blick die erreichte Bügeltemperatur – möchte man meinen. Im Praxiseinsatz erlebten die Tester allerdings eine kleine Überraschung: Während vier Kandidaten Maximaltemperaturen zwischen 180 und sogar fast 220 Grad erreichten, kam das Modell von Rowenta auch bei mehrmaligen Messungen nicht über 70 Grad hinaus.
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Erstaunlich zunächst: Im Bügelergebnis machte das kaum einen bemerkbaren Unterschied, was auch am guten und gleichmäßig Dampfausstoß des Rowentas lag. IMTEST maß die Temperatur sowohl an der Spitze, am Rand als auch im Kern der Bügelsohle. Den größten Temperatur-Unterschied zeigte dabei das Modell von Braun mit 44 Grad (176 Grad in der Mitte, 132 Grad am Rand), den geringsten das Rowenta-Bügeleisen mit einer Differenz von nur 8 Grad.
Stromverbrauch der Bügeleisen: Starke Leistung auf Abruf
Spätestens seit der Energiekrise steht das Thema Stromsparen noch mehr im Fokus. Hier können alle Testkandidaten punkten: Zwar ist die nominelle Leistungsaufnahme naturgemäß sehr hoch (bis zu 2800 Watt beim Philips), allerdings wird diese Leistung im Test nie komplett abgerufen. Die Modelle von Braun und Binini sind hier mit gemessenen 1900 Watt am sparsamsten.
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Dank integrierter Abschaltautomatik verbraucht man die Energie auch nur dann, wenn sie auch wirklich benötigt wird: beim Bügeln. Benutzt man die Eisen hingegen kurze Zeit nicht, schalten sie sich von ganz allein ab. Diese Abschaltautomatik ist nicht nur sehr ökologisch, sondern auch sehr sicher.
Fazit: Handhabung macht teuerstes Dampfbügeleisen zum Testsieger
Ein Bügeleisen ist ein Bügeleisen ist ein Bügeleisen? So einfach ist es dann doch nicht. Im Test konnte sich das Steam Iron von Philips vor allem dank tadelloser Handhabung gegen die anderen Kandidaten durchsetzen. Rowenta schwächelte etwas bei der Maximaltemperatur, was sich in der Praxis aber kaum negativ bemerkbar machte und bleibt dank der guten Leistungen bei der Handhabung insgesamt Preis-Leistungs-Tipp.
1. Platz: Azur 7000 Series – Philips / IMTEST Siegel: Testsieger Ausgabe 10/2023
- Preis: 89,99 Euro
- Einwandfreie Handhabung, guter, gleichmäßiger Dampf ohne Tropfen – hier stimmt eigentlich alles.
- + Hohe Gleitfähigkeit, hohe Dampfkraft, einfache Handhabung.
- - Etwas lange Aufheiz-Zeit, Sprühstoß etwas ungleichmäßig.
- Ergebnis: gut 2,0
2. Platz: Ultragliss Plus FV 6830 – Tefal
- Preis: 74,90 Euro
- Einfach zu Handhabendes Dampfbügeleisen mit sehr guten Dampf-Eigenschaften und guter Sprühdüse.
- + Kurze Aufheizzeit, viele Dampfdüsen, gute Sprühdüse.
- - Gleitfähigkeit im Vergleich etwas geringer.
- Ergebnis: gut 2,1
3. Platz: Effective + DX1635D1 – Rowenta / IMTEST Siegel: Preisleistungssieger Ausgabe 10/2023
- Preis: 34,99 Euro
- Sehr ergonomisches Bügeleisen mit sehr vielen Düsen für gleichmäßigen und kräftigen Dampf.
- + Heckrundungen für faltenfreies Rückwärtsbügeln, sehr handlich.
- - Bügeltemperatur etwas niedrig, geringes Wassertankvolumen.
- Ergebnis: gut 2,2
4. Platz: Freestyle 3 FI3194BK – Braun
- Preis: 59 Euro
- Einfache Handhabung, starker Dampf und noch recht hohe Gleitfähigkeit sind die Vorzüge dieses Bügeleisens.
- + Sehr gute Ergonomie und hohe Gleitfähigkeit.
- - Stehend etwas wackelig, geringes Wassertankvolumen.
- Ergebnis: gut 2,4
5. Platz: The Green Steam Iron – binibini
- Preis: 69,90 Euro
- Nachhaltig produziertes Bügeleisen mit noch guten Allround-Eigenschaften und großem Wassertank.
- + Kurze Aufheizzeit, sehr großer Wassertank, starker Dampf.
- - Etwas geringere Gleitfähigkeit, An Nähten nicht immer optimal.
- Ergebnis: gut 2,4