Essen. Am 4. Februar ist Weltkrebstag. Trotz neuer Therapien ist Krebs die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Was man wissen muss.

  • Es ist eine absolute Volkskrankheit: Jeder zweite Bundesbürger erkrankt laut Deutscher Krebshilfe im Laufe seines Lebens an Krebs
  • Experten schätzen, dass rund 40 Prozent aller Krebsfälle durch einen gesunden Lebensstil vermeidbar wären
  • Zu den Risiken für Krebs gehören: Rauchen, UV-Strahlung, mangelnde Bewegung und Übergewicht

Es gibt viele Krankheiten, die inzwischen problemlos besiegt werden können. Eine ist es häufig nicht. Krebs bleibt eine der großen Herausforderungen dieser Zeit.

Und es ist kein Randgruppenphänomen: Denn trozt Fortschritten in der Medizin und neuer Therapieformen ist Krebs nach wie vor die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Etwa jeder zweite Bundesbürger erkrankt im Laufes seines Lebens an Krebs.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zu der Krankheit.

Was ist Krebs?

Das Bundesministerium für Gesundheit erklärt, dass es sich bei Krebs medizinisch „um eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungsformen“ handele. Er zeichne sich durch eine bösartige Entwicklung von Körperzellen aus – normal wachsen diese kontrolliert, bei einer Krebserkrankung tun sie dies nicht mehr. Sie „wachsen meist zerstörend in das umgebende Gewebe hinein“.

Wie bekommt man Krebs?

Die Deutsche Krebshilfe benennt eine Reihe von Faktoren, die verantwortlich sein können, aber nicht müssen – wer worauf wie reagiert, ist individuell zu betrachten. Trotzdem lässt sich zusammenfassend sagen, dass diese Dinge das Risiko erhöhen:

  • UV-Strahlen
  • Tabakrauch
  • Chemikalien
  • chronische Infektionen
  • ein erhöhter Alkoholgenuss
  • eine ungesunde Lebensweise mit wenig Obst, Gemüse und Bewegung

In fünf bis zehn Prozent der Fälle seien die Veränderungen erblich bedingt, erklärt die Krebshilfe.

Wie viele Menschen in Deutschland erkranken jährlich neu an Krebs?

476.120 Menschen sind 2014 in Deutschland neu an Krebs erkrankt. Das zeigen die aktuellsten Zahlen der deutschen Krebsregister, berichtet das DKFZ in Heidelberg. Für das Jahr 2018 – diese Zahlen liegen noch nicht vor – haben Fachleute einen Anstieg auf etwa 493.600 Neuerkrankungen vorhergesagt.

Was sind die häufigsten Krebsarten?

Die häufigste Krebsart bei Frauen ist Brust-, bei Männern Prostatakrebs. Verglichen mit den Zahlen im Jahr 1970 hat sich die Zahl der Betroffenen damit fast verdoppelt. Bei genauem Blick aber werde deutlich, dass dies auch an der gestiegenen Lebenserwartung liege, so das DKFZ.

Mit steigendem Alter steigen die Krankheitszahlen. Berücksichtigt man dies bei der Berechnung, sei die Rate der Neuerkrankungen bei Männern in den letzten zehn Jahren gesunken, bei Frauen dagegen leicht gestiegen. Das liege vor allem daran, dass die Zahl der Raucherinnen zugenommen habe.

Welcher Krebs ist tödlich?

Für die meisten Krebs-Todesfälle bei Männern ist Lungenkrebs verantwortlich, bei Frauen ist diese Krebsart derzeit seltener als bei Männern, sie steht aber als Todesursache schon auf Platz zwei nach Brustkrebs.

Generell lässt sich nicht verallgemeinernd sagen, welche Krebsarten tödlich sind – das hängt oft mit rechtzeitiger Erkennung zusammen sowie den Therapiemöglichkeiten.

Wie viele Arten von Krebs gibt es?

Bekannt sind derzeit rund 300 Krebsarten, berichtet die Krebsgesellschaft Thüringen. Diese haben extrem unterschiedliche Auswirkungen, können unbemerkt verlaufen, oder auch in kürzester Zeit tödlich sein.

Wie hoch ist die Sterberate?

Krebs ist in Deutschland nach Herz- und Kreislaufleiden die zweithäufigste Todesursache.

  • 2014 starben 222.972 Menschen an dieser Erkrankung
  • In 90 Prozent der Fälle war nicht der Primärtumor tödlich, sondern Metastasen, die sich im Körper verteilen und dort zu neuen Tumoren heranwachsen
  • Menschen, die an Krebs sterben, werden nach Angaben des Robert-Koch-Institus in Berlin im Mittel etwa 74 Jahre alt, vier Jahre älter als noch 1980
  • Die häufigsten Krebserkrankungen sind dabei nicht die tödlichsten

Warum erkranken und sterben trotz aufwendiger Forschung so viele Menschen an Krebs?

40 Prozent der Krebsfälle entstehen durch Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel oder werden begünstigt durch Umweltfaktoren wie Luftschadstoffe.

Krebs ist in etwa fünf Prozent der Fälle erblich.
Krebs ist in etwa fünf Prozent der Fälle erblich. © dpa-tmn | Jan-Peter Kasper

Aber Krebs sei auch eine Geißel der Menschheit, die in den Zellen angelegt sei, sagt Professor Carsten Bokemeyer, Direktor des Universitären Cancer Centers des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).

„Damit wir heute 80 oder 90 Jahre lang leben können, müssen sich Zellen sehr oft teilen“, sagt der Onkologe. Passiere dabei ein Fehler, könne das Immunsystem das meistens ausbügeln. „Aber manchmal rutscht ein Fehler durch und etwas Bösartiges entwickelt sich.“

Bei der Behandlung von Krebs liege das Problem häufig in der Resistenz: „Krebszellen entwickeln mit jeder neuen Therapie Mechanismen, um sich gegen den Angriff auf sie zu wehren“, sagt Bokemeyer.

Mit welcher Krebsart haben Betroffene die besten Überlebenschancen?

Mehr als die Hälfte aller Krebspatienten kann laut DKFZ heute mit „dauerhafter Heilung rechnen“. Allerdings ist die Prognose nicht bei jeder Tumorart ähnlich günstig.

Zuletzt sind einmal mehr die sogenannten Fünf-Jahres-Überlebensraten ausgewertet worden. Datengrundlage sind Krebsregister in zehn Bundesländern, untersucht wurden die Raten von 18 Krebsarten.

Besonders tödlich sind laut der im Fachblatt „Lancet“ veröffentlichten Studie Bauchspeicheldrüsen- und Leberkrebs. Hier überlebten nur 13 beziehungsweise 10,7 Prozent der Patienten die ersten fünf Jahre nach Diagnosestellung.

Besonders hoch hingegen sind die Überlebenschancen in den ersten fünf Jahren bei Prostatakrebs, Brustkrebs, Hodenkrebs und dem schwarzen Hautkrebs. Hier überleben mittlerweile dank verbesserter Früherkennung und neuer Therapien fast neun von zehn Patienten die ersten fünf Jahre.

Prominente Kämpfer gegen den Krebs

Bei der US-amerikanischen Sängerin Anastacia („I`m outta love“) wurde 2003 Brustkrebs diagnostiziert. Die Folge: eine erfolgreiche Operation und Bestrahlung. 2013 dann kam der Krebs zurück. Um einem weiteren Rückschlag vorzubeugen, ließ sich die Sängerin beide Brüste in einer sogenannten Mastektomie abnehmen. Wir zeigen weitere prominente Persönlichkeiten, die mit der Diagnose konfrontiert wurden – oder durch operative Eingriffe vorsorgen.
Bei der US-amerikanischen Sängerin Anastacia („I`m outta love“) wurde 2003 Brustkrebs diagnostiziert. Die Folge: eine erfolgreiche Operation und Bestrahlung. 2013 dann kam der Krebs zurück. Um einem weiteren Rückschlag vorzubeugen, ließ sich die Sängerin beide Brüste in einer sogenannten Mastektomie abnehmen. Wir zeigen weitere prominente Persönlichkeiten, die mit der Diagnose konfrontiert wurden – oder durch operative Eingriffe vorsorgen. © Getty Images | Alexander Scheuber
Der Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger ist erneut an Leukämie erkrankt. „Die zwei Krebszellenarten, die vergangenes Jahr erkannt wurden und vernichtet werden konnten, sind nicht mehr nachgewiesen worden. Dafür ist eine leicht mutierte Form zurückgekehrt“, sagte er 45-Jährige in diesem April in einem Interview mit dem „Stern“.
Der Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger ist erneut an Leukämie erkrankt. „Die zwei Krebszellenarten, die vergangenes Jahr erkannt wurden und vernichtet werden konnten, sind nicht mehr nachgewiesen worden. Dafür ist eine leicht mutierte Form zurückgekehrt“, sagte er 45-Jährige in diesem April in einem Interview mit dem „Stern“. © picture alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Marijan Murat
Sylvie Meis bekam 2009 die Diagnose Brustkrebs. Nach einer Chemotherapie hat sie die Krankheit besiegt.
Sylvie Meis bekam 2009 die Diagnose Brustkrebs. Nach einer Chemotherapie hat sie die Krankheit besiegt. © Getty Images | Andreas Rentz
Der australische Schauspieler Hugh Jackman („X-Men“) gab Ende 2013 bekannt, an Hautkrebs erkrankt zu sein. Ihm wurden Basalzellkarzinome an der Nase entfernt. Ein Basalzellkarzinom oder Basaliom ist ein Tumor, der anders als ein Melanom normalerweise keine Metastasen bildet. Diese und eine ähnliche Tumorart werden deshalb auch halbbösartiger oder weißer Hautkrebs genannt.
Der australische Schauspieler Hugh Jackman („X-Men“) gab Ende 2013 bekannt, an Hautkrebs erkrankt zu sein. Ihm wurden Basalzellkarzinome an der Nase entfernt. Ein Basalzellkarzinom oder Basaliom ist ein Tumor, der anders als ein Melanom normalerweise keine Metastasen bildet. Diese und eine ähnliche Tumorart werden deshalb auch halbbösartiger oder weißer Hautkrebs genannt. © REUTERS | REUTERS / AXEL SCHMIDT
Hollywoodstar Angelina Jolie hat vor einigen Jahren für weltweites Aufsehen erregt, als sie sich wegen Brustkrebs-Fällen in ihrer Familie vorsorglich beide Brüste amputieren ließ. Ihre Mutter war 2007 an Krebs gestorben, 2013 auch ihre Tante.
Hollywoodstar Angelina Jolie hat vor einigen Jahren für weltweites Aufsehen erregt, als sie sich wegen Brustkrebs-Fällen in ihrer Familie vorsorglich beide Brüste amputieren ließ. Ihre Mutter war 2007 an Krebs gestorben, 2013 auch ihre Tante. © REUTERS | REUTERS / MARK BLINCH
Hollywood-Star Michael Douglas („Wall Street“) überstand eine Krebserkrankung an der Zunge.
Hollywood-Star Michael Douglas („Wall Street“) überstand eine Krebserkrankung an der Zunge. © REUTERS | REUTERS / MARIO ANZUONI
Bekannt wurde Christina Applegate in den 1990er Jahren mit ihrer Rolle der Kelly Bundy in der US-Serie „Eine schrecklich nette Familie“. Nach einer Brustkrebsdiagnose im Jahr 2008 ließ sie sich beide Brüste abnehmen. Einige Jahre später, 2017, ließ sie sich auch die Eierstöcke und Eileiter entfernen.
Bekannt wurde Christina Applegate in den 1990er Jahren mit ihrer Rolle der Kelly Bundy in der US-Serie „Eine schrecklich nette Familie“. Nach einer Brustkrebsdiagnose im Jahr 2008 ließ sie sich beide Brüste abnehmen. Einige Jahre später, 2017, ließ sie sich auch die Eierstöcke und Eileiter entfernen. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Die „Sex and the City“-Schauspielerin Cynthia Nixon erkrankte 2006 an Brustkrebs – und besieht ihn. Sie hat weitere große Pläne: Nixon will Gouverneurin des US-Bundesstaats New York werden.
Die „Sex and the City“-Schauspielerin Cynthia Nixon erkrankte 2006 an Brustkrebs – und besieht ihn. Sie hat weitere große Pläne: Nixon will Gouverneurin des US-Bundesstaats New York werden. © dpa | Bebeto Matthews
Am 18. März 2016 starb der ehemalige Außenminister Guido Westerwelle an den Folgen seiner Leukämieerkrankung. Er wurde 54 Jahre alt.
Am 18. März 2016 starb der ehemalige Außenminister Guido Westerwelle an den Folgen seiner Leukämieerkrankung. Er wurde 54 Jahre alt. © Getty Images | Sean Gallup
Auch Popsängerin Kylie Minogue bekam im Mai 2005 die Diagnose Brustkrebs. Eine Operation und eine Chemotherapie verliefen erfolgreich. Die Australierin steht wieder gesund auf der Bühne.
Auch Popsängerin Kylie Minogue bekam im Mai 2005 die Diagnose Brustkrebs. Eine Operation und eine Chemotherapie verliefen erfolgreich. Die Australierin steht wieder gesund auf der Bühne. © Getty Images | Dave Hogan
Miriam Pielhau verlor den Kampf gegen den Krebs. Die Moderatorin („taff“) starb am 12. Juli 2016 im Alter von 41 Jahren.
Miriam Pielhau verlor den Kampf gegen den Krebs. Die Moderatorin („taff“) starb am 12. Juli 2016 im Alter von 41 Jahren. © REUTERS | REUTERS / POOL
CDU-Politiker Wolfgang Bosbach ist unheilbar an Krebs erkrankt. Vor einigen Jahren hatte er das öffentlich gemacht. „Die Krebstherapie hat leider eine chronische Müdigkeit zur Folge, die ich – so paradox es sich anhört – am heftigsten spüre, wenn ich einmal Ruhe habe“, sagte Bosbach.
CDU-Politiker Wolfgang Bosbach ist unheilbar an Krebs erkrankt. Vor einigen Jahren hatte er das öffentlich gemacht. „Die Krebstherapie hat leider eine chronische Müdigkeit zur Folge, die ich – so paradox es sich anhört – am heftigsten spüre, wenn ich einmal Ruhe habe“, sagte Bosbach. © Getty Images | Thomas Lohnes
Tennis-Legende Martina Navratilova erkrankte 2010 an Brustkrebs. Heute geht es ihr wieder gut.
Tennis-Legende Martina Navratilova erkrankte 2010 an Brustkrebs. Heute geht es ihr wieder gut. © Getty Images | Clive Brunskill
In den 90er Jahren wurde sie als Brenda Walsh in der Jugendserie „Beverly Hills, 90210“ bekannt. Shannen Doherty erkrankte 2015 an Brustkrebs. Sie ging recht offensiv mit der Erkrankung um und zeigte sich zum Beispiel mit rasiertem Kopf auf Instagram.
In den 90er Jahren wurde sie als Brenda Walsh in der Jugendserie „Beverly Hills, 90210“ bekannt. Shannen Doherty erkrankte 2015 an Brustkrebs. Sie ging recht offensiv mit der Erkrankung um und zeigte sich zum Beispiel mit rasiertem Kopf auf Instagram. © imago/MediaPunch | Faye Sadou
Komponist und Produzent Ralph Siegel („Dschingis Khan“) erkrankte zweimal an schwerem Krebs.
Komponist und Produzent Ralph Siegel („Dschingis Khan“) erkrankte zweimal an schwerem Krebs. © Getty Images | Hannes Magerstaedt
1996 wurde bei dem US-amerikanischen Radrennfahrer und Triathlet Lance Armstrong Hodenkrebs diagnostiziert. Er gilt inzwischen als geheilt.
1996 wurde bei dem US-amerikanischen Radrennfahrer und Triathlet Lance Armstrong Hodenkrebs diagnostiziert. Er gilt inzwischen als geheilt. © Getty Images | Spencer Platt
Die amerikanische Popsängerin Sheryl Crow („All I Wanna Do“) und Ex-Freundin von Lance Armstrong besiegte den Brustkrebs.
Die amerikanische Popsängerin Sheryl Crow („All I Wanna Do“) und Ex-Freundin von Lance Armstrong besiegte den Brustkrebs. © REUTERS | REUTERS / MARIO ANZUONI
Sharon Osbourne, Ehefrau von „Black Sabbath“-Altrocker Ozzy, erkrankte 2002 an Darmkrebs. Im November 2012 hatte sie sich zudem für eine Brust-Amputation entschieden.
Sharon Osbourne, Ehefrau von „Black Sabbath“-Altrocker Ozzy, erkrankte 2002 an Darmkrebs. Im November 2012 hatte sie sich zudem für eine Brust-Amputation entschieden. © Getty Images | Anthony Devlin
Schauspieler Ewan McGregor („Trainspotting“) hatte sich einen verdächtigen Leberfleck unter dem Auge entfernen lassen. Er hat den Hautkrebs besiegt.
Schauspieler Ewan McGregor („Trainspotting“) hatte sich einen verdächtigen Leberfleck unter dem Auge entfernen lassen. Er hat den Hautkrebs besiegt. © REUTERS | REUTERS / POOL
Die US-amerikanische Schauspielerin Melanie Griffith – Ex-Frau von Antonio Banderas und auch Don Johnson – hatte Hautkrebs. Inzwischen ist sie wieder gesund.
Die US-amerikanische Schauspielerin Melanie Griffith – Ex-Frau von Antonio Banderas und auch Don Johnson – hatte Hautkrebs. Inzwischen ist sie wieder gesund. © REUTERS | REUTERS / DANNY MOLOSHOK
Auch Schauspielerin Sofia Vergara („Modern Family“) gilt nach einer Schilddrüsen-Krebserkrankung als geheilt.
Auch Schauspielerin Sofia Vergara („Modern Family“) gilt nach einer Schilddrüsen-Krebserkrankung als geheilt. © REUTERS | REUTERS / MIKE BLAKE
1/21

Diagnose Krebs: Wie gehe ich mit meinen Kindern und meiner Familie um?

Die Diagnose Krebs ist für Betroffene selbst schon eine riesige Herausforderung, ob beschäftigt sie dazu auch noch das soziale Gefüge, in dem sie leben. Zuletzt hat der Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt für Aufsehen mit seinem Buch gesorgt, er hat über seine Erkrankung geschrieben und hat einen Rat: „Seien Sie mutig!“

In welcher Therapie liegen die größten Hoffnungen der Forschung?

Seit einigen Jahren liegt die Hoffnung insbesondere in der individualisierten, also auf den einzelnen Patienten zugeschnittenen Behandlung und der Immuntherapie. Dabei wird das Immunsystem der Patienten in die Lage versetzt, Tumorzellen zu erkennen und zu bekämpfen.

Ein Hautarzt untersucht in seiner Praxis mit einem Vergrößerungsglas die Haut einer Patientin bei einer Hautkrebs-Früherkennung.
Ein Hautarzt untersucht in seiner Praxis mit einem Vergrößerungsglas die Haut einer Patientin bei einer Hautkrebs-Früherkennung. © dpa | Karl-Josef Hildenbrand

Das wirkt sehr gut bei einigen Krebsarten wie dem Schwarzen Hautkrebs – aber bei vielen Tumorarten eben auch nicht.

Trotz der wichtigen Bestrebungen, Krebs zu heilen, sei es sehr wichtig, eine zweite Richtung der Forschung nicht außer Acht zu lassen, sagt Keilholz von der Charité: „Das Beherrschen der Krankheit, sodass daraus eine chronische Erkrankung werden kann, mit der Patienten, begleitet durch eine entsprechende Therapie, sehr lange gut leben können.“

Das klappe heute zum Teil schon sehr gut. Die Mediziner sind sich einig, dass der Krebs in zehn bis 20 Jahren zwar nicht besiegt sein, dass es aber massive Fortschritte bei Heilungsraten, Therapien und der Verbesserung der Lebensqualität geben werde.

Durchaus optimistisch gibt sich EU-Chefin Ursula von der Leyen. Bis 2040 sollen in Europa keine Menschen mehr an Krebs sterben – diesen ehrgeizigen Plan stellte die EU am Weltkrebstag vor.

Haben Krebstherapien Spätfolgen?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Tatsächlich haben einige Therapien durchaus Folgewirkungen, teils sogar massive Spätfolgen. Teilweise sind die Betroffenen nicht mehr so belastbar wie vorher. Gerade für Kinder gibt es häufiger Konsequenzen – so bekommen bestrahlte Mädchen als Frauen häufiger Brustkrebs.

Bekommt man von Smartphones Krebs?

Das ist eine von sechs großen Fragen in Sachen Smartphone-Nutzung. Die Auswirkungen auf Hände und Rücken sowie der Suchtfaktor sind belegt. Beim Thema Krebsrisiko sind sich die Experten relativ einig. Relativ.

Mehr Informationen zu Krebstypen und Therapieformen:

Eine der schwersten Krebsformen ist der Bauchspeicheldrüsenkrebs, oft wird er erst spät erkannt. Eine Frage ist, ob die Krankheit erblich ist. Bei Männern kann es in späteren Jahren zu Prostatakrebs kommen, es ist der häufigste bösartige Tumor des Mannes. Eine besondere Form der Behandlung ist die Präzisionsonkologie: Der sogenannte Goldstandard der Krebstherapie. Hier lesen Sie, was die neue Immuntherapie leistet und bei welcher Art der Erkrankung sie eingesetzt wird. Bei Frauen ist eine der häufigsten Krebstypen der Brustkrebs. Wie entsteht er und welche Therapien helfen.