Anders, aber simpel und doch vielfältig: Die Japanische Nudelsuppe mit würzigen Aromen, hat mittlerweile auch bei uns immer mehr Fans.
Schlange stehen für eine Nudelsuppe? In zahlreichen Städten ist das längst Alltag. Allerdings nicht für den klassischen Hühner-Nudeltopf, der bei uns eher als Gegenmittel bei Erkältung denn als Leibgericht angesehen wird. Sondern für die japanische Variante Ramen (siehe Schriftzeichen). Die würzig-aromatische Suppe mit den gleichnamigen Nudeln liegt im Trend.
Authentisch japanisch
„In Japan sind Ramen Fast Food“, sagt Ryusuke Kaizaki aus Düsseldorf. Er arbeitet für die Takumi-Restaurants, die an 20 Standorten in Europa Ramen anbieten. „Meiner Meinung nach sind sie aber eine Kombination aus Fast und Slow Food, ein Middle Food sozusagen.“ Die Nudeln zu kochen und die Suppe anzurichten, dauere nur wenige Minuten. „Um die Brühe vorzubereiten, braucht es aber zwölf Stunden.“
Traditionell werden dafür Schweineknochen gekocht, doch auch Soja-, Miso- oder Fischbrühen sind üblich. Die Einlagen unterscheiden sich in Japan je nach Region. Typisch sind Bambussprossen, Lauchzwiebeln und dünn geschnittener, in Sojasauce eingelegter Schweinebauch. Mais, Seetang, Roter Ingwer oder ein butterweiches Ei runden den Geschmack ab. Oftmals werdenzudem vegetarische Ramen und Varianten mit Hühnchen, etwa in Teriyaki-Marinade, angeboten.
Das Wichtigste aber sind die Nudeln. Sie bestehen aus Weizenmehl und Wasser mit hohem Gehalt an Kalium- und Natriumcarbonat, genannt Kansui. Manchmal kommt Ei oder Eiweiß dazu. Waren Ramen außerhalb Japans vor allem als Instant-Nudeln mit fertiger Gewürzmischung bekannt, kommen in einer traditionellen Ramen-Bar frische, handgemachte Nudeln zum Einsatz.
Damit sind Ramen zwar ein auf den ersten Blick einfaches, aber nicht zu unterschätzendes Gericht. „In unserem ersten Restaurant in Düsseldorf hatten wir anfangs fast nur japanische Kunden. Deutsche Gäste haben Ramen oft für eine Vorspeise gehalten“, so Kaizaki. Inzwischen sei Ramen in Düsseldorf angekommen. Seine Erklärung: „In Deutschland sind Haxe und Eisbein beliebt, die dem Schweinebauch ähnlich sind. Der Geschmack ist also leicht zu verstehen.“
Ramen einmal pro Tag
Dazu sind Ramen unglaublich vielfältig. Die Grundbestandteile Nudeln, Brühe, Sauce, Öl und Beilagen können beliebig variiert werden. Wichtig sei die richtige Kombination, weiß Ryusuke Kaizaki. „In eine schwere Suppe mit viel Fett gehören dicke Nudeln. Zu einer leichten Soja- oder Fischbrühe passen dünne.“ Über die Beilagen könne die Kombination von Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten verändert werden. „Abends würde ich weniger Nudeln, dafür mehr Fleisch und Gemüse wählen.“ Für Kaizaki sind Ramen durchaus ein gesundes Gericht. „Ich esse es mindestens einmal pro Tag.“
Nudelsuppen weltweit
Pho ist eine bekannte vietnamesische Nudelsuppe. In einer Brühe werden hier Reisnudeln serviert, meist mit Rindfleischstreifen oder Hühnchen. Dazu kommen frische Kräuter und Gewürze wie Lauchzwiebeln, Koriander oder Minze. In Vietnam wird Pho traditionell zum Frühstück gegessen.
Auch Glasnudelsuppen sind in der asiatischen Küche beliebt. Glasnudeln bestehen nur aus Stärke, zum Beispiel aus Soja- oder Mungobohnen, und Wasser. Im eingeweichten Zustand sind sie fast durchsichtig.
Ein Klassiker der italienischen Küche ist die Minestrone. Die Suppe besteht aus verschiedenem Gemüse wie Lauch, Karotten, Kartoffeln, Tomaten, Kohl oder Bohnen. Zur Sättigung werden je nach Region auch verschiedene Nudeln hinzugefügt.
Die Hühner-Nudelsuppe wärmt nicht nur zur Erkältungszeit. In eine Hühnerbrühe werden beliebige Nudeln gegeben, meist auch noch Suppengemüse.
Eine türkische Variante der Nudelsuppe ist Şehriye Çorbası
. Sie wird meist auf Basis einer Hühnerbrühe mit Tomaten und Tomatenmark zubereitet.