Mit Käse, Fett, Brühe oder Schokolade? Egal. Hauptsache, der Fondue-Topf steht auf dem Tisch. Wir stellen die verschiedenen Varianten vor

Endlich gibt es einen Anlass, das Fondue aus der hintersten Ecke der Abstellkammer zu holen. Schließlich ist das Fondue ein Favorit unter den Silvesterschmäusen. Jetzt kriegen wir endlich wieder die Gelegenheit, in gemütlicher Runde so viel Essen wie möglich in so viel geschmolzenen Käse wie möglich über so viele Stunden wie möglich zu tunken. Herrlich gesellig!

Und wer hat’s erfunden?

Fest steht: Während wir das Fondue das restliche Jahr über schamlos ignorieren, sieht das in der französischsprachigen Schweiz, Savoyen, Piemont und im Aostatal ganz anders aus: Hier geht Käsefondue immer, überall, zu jeder Zeit. In der Schweiz verteidigt man den Käsemarathon mit dem Argument, der Ursprung liege in der Kappeler Milchsuppe, die beim Friedensschluss im ersten Kappelerkrieg (1529) gegessen wurde. So sehr, dass sie in den 1950er-Jahren zum Nationalgericht ernannt wurde. Manch einer sagt hingegen, schon im Griechenland der Antike soll man eine Art Fondue gekannt haben. Einen Beleg findet man im 11. Gesang von Homers „Odyssee“, in dem ein Gericht aus geriebenem Ziegenkäse und Brot beschrieben wird. Aber behalten Sie das auf einer Schweizer Almhütte lieber für sich.

Einig sind sich alle, dass das Fondue zu den geselligsten Gerichten gehört. „Fondue ist das soziale Event unter den Gerichten“, findet zum Beispiel Tine Grasmann, Bloggerin auf www.pottlecker.de. „Alle können vorher gemeinsam schnippeln. Beim Essen selbst fehlt dann niemand.“ Das ist super, schließlich brauche niemand Stress an den Festtagen. „Und vor allem: Alle essen aus einem Topf. Das hat etwas Vertrauensvolles und sorgt für eine harmonische Stimmung.“ Wenn das kein Pluspunkt ist.

Doch Gespräche hin oder her: Wenn man sich am Ende fragen muss, ob nun das Kilo Käse oder der Liter Kirschwasser für Halluzinationen sorgen, ist wenig gewonnen. Klar, in heißem Fett schmeckt alles, aber mal ehrlich: Das muss doch auch anders gehen! Fragt man Tine Grasmann, ist der Brühe-Topf die bessere Version. „Brühe-Fondue ist der perfekte Mittelweg: stinkt nicht, ist leicht, schmeckt allen!“, sagt sie. Und es passt zu beidem: Delikate Fleisch- oder knackige Gemüsestücke, die mit der Gabel aufgespießt werden.

Tipps für den Topf

Fragt sich nur noch: Was wird als Beilage dazu gereicht? Kartoffel? Langweilig. „Wer es extravaganter mag, kann auf Süßkartoffelsticks setzen“, so Grasmann. „Super eignen sich auch saisonale Kohlsorten wie Wirsing oder Grünkohl. Die schmecken in Brühe blanchiert besonders gut. Und wer richtig experimentierfreudig ist, veranstaltet ein Themenfondue mit Motto Orient und reicht Couscous-Salat und Mango-Chutney.“ Na dann: So geht Fondue ohne spießig. Spießchen empfehlen wir aber trotzdem.

Ideen für den Topf

Anstelle von Fleisch, Brot und Obst bieten sich auch andere Lebensmittel für das Fondue an: Wie wäre es zum Beispiel mit Süßkartoffeln, Tofustückchen, weißen Bohnen oder Brokkoli am Spieß?

Die f ettarme Variante zum klassischen Fondue: Einfach Fleisch- oder Gemüsebrühe im Topf erhitzen. Man spricht hierbei übrigens auch von einem sogenannten Fleischtopf oder aber dem Fondue chinoise.

Für die süße Variante
Schokolade und Sahne in einem Topf erhitzen und nach Bedarf mit Orangensaft oder Cointreau verfeinern. Dann frische Früchte, etwa Erdbeeren, Ananas und Weintrauben hinein tunken und genießen.

Wichtig ist auch das richtige Zubehör: Der Topf sollte die Wärme gut leiten und einen dicken Boden haben, damit Käse oder Schokolade nicht anbrennen. Gusseisen oder Edelstahl eignen sich dafür besonders gut.

Klassische Fondue-Sets arbeiten mit einem Stövchen und mit offener Flamme. Sie sind mit einem Brenner ausgestattet, der entweder mit Spiritus oder mit Brennpaste befüllt wird. Kleinere Modelle, etwa das Schokofondue, mit einem Teelicht.

Man kann auch auf elektrische Fondue-Sets zurückgreifen. Sie haben einen entscheidenden Vorteil: Die Temperatur lässt sich leichter regulieren, die Stückchen sind schneller fertig zum Verzehr.