Essen.. Jetzt ist die Zeit für den Frühjahrsputz gekommen. Mit dem richtigen Schlachtplan und ein paar Expertentipps wird das Großreinemachen zum Erfolg.
Spätestens, wenn die ersten Frühlings-Sonnenstrahlen sich an der dicken Dreckschicht auf den Fensterscheiben stoßen, ist es Zeit für einen ausgiebigen Frühjahrsputz. Früher hatte das Großreinemachen nach dem Winter Tradition, allein schon, um den Ruß der offenen Feuerstellen loszuwerden. Auch wenn das heute nicht mehr nötig ist – ein „Putzmarathon“ abseits der üblichen Saug-Schrubb-Wisch-Routine kann durchaus sinnvoll sein.
Putzplan machen
Bevor es Staub und Flusen an den Kragen geht, empfiehlt sich ein Schlachtplan. Sonst startet man voller Enthusiasmus und hat nach kurzer Zeit viel Chaos aber nur wenig Sauberkeit in der Wohnung, während Motivation und Kräfte längst am Ende sind.
Entweder nimmt man sich Zimmer für Zimmer komplett vor oder sucht sich bestimmte Aufgaben aus – wie Fensterputzen, Staubwischen, Schränke säubern – und erledigt diese jeweils in der gesamten Wohnung.
Equipment sichten
Steht der Plan, verschafft man sich einen Überblick über die vorhandene Putz-Ausrüstung. „Benötigt werden Allzweckreiniger gegen Fettschmutz, saure Reiniger gegen Kalk sowie Pflegemittel für Oberflächenschutz, Glanzerneuerung und Farbauffrischung“, lautet die Empfehlung des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel (IKW). Natürlich können auch die persönlichen Lieblings-Hausmittelchen zum Einsatz kommen – schließlich schwört hier mancher auf Omas Geheimtipps.
„Ein typischer Fehler ist jedoch, wenn man versucht, mit einem Küchenreiniger Kalk im Badezimmer zu entfernen oder mit einem Badreiniger Fettschmutz in der Küche – das wird in der Regel nicht gut funktionieren“, sagt Bernd Glassl, Leiter des Bereichs Haushaltspflege im IKW.
Fehlen noch Eimer, Lappen, Schwämme, Bürsten, Bodentuch und Staubtücher oder -wedel, je nach Putzprogramm.
Aufräumen und ausmisten
Vor dem Putzen steht jetzt noch das Aufräumen, besser noch: das Ausmisten. Sollen Schränke auch von innen gesäubert werden, nutzt man die Gelegenheit, um unbrauchbar gewordene Kosmetikprodukte wegzuwerfen und Winterkleidung und Winterbettwäsche in Kisten oder die hinteren Schrankregionen zu verbannen. Getragene Kleidung sollte im Zweifel noch einmal gewaschen werden, bevor sie für einige Monate weggeräumt wird! Beim Ausmisten gilt: Am besten trennt man sich von allem, was mindestens ein Jahr lang nicht mehr angezogen, benutzt oder vermisst wurde.
Systematisch vorgehen
„Beim Frühjahrsputz geht es um die Stellen, die man sonst nicht so regelmäßig säubert“, sagt Bernd Glassl. Daher stehen sinnvollerweise die Ecken und Ritzen auf dem Plan, für die im Rahmen des üblichen Wohnungsputzes keine Zeit bleibt.
Werden dann endlich Lappen und Staubtücher geschwungen, sollte man eine Regel beherzigen: von oben nach unten, von hinten nach vorne. Kleinere Schränke und Kommoden sollten abgerückt werden, um ihre Rückseiten von Spinnweben zu befreien. „Manchmal findet man dabei sogar verloren geglaubte Gegenstände wieder“, so Bernd Glassl. Wenn das keine Motivation ist. . .
Küchenschränke und -schubladen sind ein beliebter Treffpunkt von Krümeln und Fett, sie verdienen eine besonders gründliche Behandlung. Dabei auch die Oberseiten der Schränke nicht vergessen – hier setzt sich oft eine hartnäckige Fettschicht fest. Zeitungspapier, das alle drei Monate ausgetauscht wird, kann den Effekt etwas abschwächen.
Auch Heizkörper sind Kandidaten für eine gründliche Reinigung.
Wer sich die Fenster vornimmt, sollte außerdem Gardinenstangen oder Jalousien abstauben und die Gardinen in die Waschmaschine stecken. „Beim Bett kann man auch mal die Matratze anheben und mit dem Staubsauger oder einem feuchten Tuch über den Lattenrost gehen“, empfiehlt Bernd Glassl.
Teppiche, Sessel und Sofas sind ebenfalls sehr eifrige Staubfänger: Sie werden gründlich in beiden Faserrichtungen abgesaugt und, wenn nötig, mit speziellen Polster- oder Teppichreinigern von Flecken befreit. Manche Sofabezüge lassen sich sogar gut in der Maschine waschen.
Putzen mit allen Sinnen
Das Ergebnis des Putzmarathons ist zwar eine schöne Belohnung für die Mühe, etwas Motivation ist dennoch vonnöten. Musik, die man auch beim Sport gern hört, kann helfen. Beim IKW empfiehlt man Reinigungsmittel mit angenehmem Duft und bunte Schwämme und Bürsten.
„Motivierend kann es auch sein, sich mit Freunden zu verabreden, um sich gegenseitig beim Putzen zu helfen“, sagt Bernd Glassl. „Hinterher kann man sich dann mit einem gemeinsamen Kuchenessen belohnen.“ Aber bitte nicht krümeln.