Essen. Markus Barth berichtet in seinem Programm „Haha … Moment, was?“ von Begebenheiten, die er u.a. bei einer ungewöhnlichen Europareise erlebt hat

Mit Mario Barth hat er einen äußerst prominenten Namensvetter im Comedyfach. Verwechslungen sind jedoch nicht zu befürchten, wie Markus Barth (43) im Interview mit Stefan Moutty überzeugend erklärt. Dass dem gebürtigen Bamberger und Wahlkölner gleichwohl allerlei Ungewöhnliches widerfährt, darum geht’s in seinem aktuellen Programm „Haha … Moment, was?“.

Sie tragen einen berühmten Namen. Wie oft wurden Sie schon mit dem prominenten Kollegen Mario Barth verwechselt?

Kann ich ganz genau sagen: Nie. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand eine Ankündigung für meine Show liest, sich dann ein Ticket mit meinem Namen drauf kauft, in ein Theater geht, wo überall mein Plakat hängt und sich dann, wenn ich die Bühne betrete, trotzdem denkt: „Ach, das ist ja gar nicht der mit der Freundin!“ ist zum Glück wirklich sehr, sehr gering. Wer das schafft, geht wahrscheinlich auch auf ein Konzert von José Carreras und wundert sich, warum der keine Spielzeugauto-Rennbahn aufbaut.

In Ihrem Programm „Haha ... Moment, was?“ geht es um Situationen und Äußerungen, die man zunächst für einen Witz hält und dann realisiert, „Halt, dieser Wahnsinn ist ernst gemeint!“. Was in dieser Art ist Ihnen in letzter Zeit passiert?

Dazu muss man eigentlich nur einmal Facebook öffnen und die neuesten Verschwörungsmythen zu Corona lesen. Ich habe die App jetzt von meinem Handy gelöscht, weil ich rechtzeitig aussteigen wollte, bevor mir jemand erklärt, dass Covid- 19 von isländischen Elfen erschaffen wurde, die die Weltherrschaft an sich reißen, uns versklaven und den ganzen Tag mit Björk-Musik beschallen wollen.

Kam es dabei auch mal zu peinlichen Situationen – weil Sie richtig lachen mussten, Ihrem Gegenüber war es aber bitterernst?

Ja. Als ich mal mit einem Freund im Auto die Radiodurchsage hörte, dass die A1 gesperrt wird, weil da eine Bombe gesucht wird und der Freund mich dann fragte, ob es nicht einfacher wäre, eine neue Bombe zu bauen – da musste ich schon sehr kräftig ins Lenkrad beißen, um nicht loszubrüllen.

2017 sind Sie durch Europa gereist und haben sich dabei von Ihren Social-Media-Followern leiten lassen. Wie sind Sie denn auf die Idee gekommen?

Der Grund dafür war eigentlich Faulheit. Ich hasse es, Reiseführer zu lesen, mein Mann ist da genauso, also beschlossen wir, die Reiseplanung quasi outzusourcen. Das war die beste Idee seit langem, denn sonst wären wir sicher nie nach Slowenien gekommen. Eigentlich wollte ich nur beweisen, dass der Satz eines Followers „Das ist wie Neuseeland in Europa“ maßlos übertrieben ist. Spoiler-Alarm: Ist er nicht.

Gab es dabei auch die eine oder andere „Haha ... Moment, was?“-Situation?

Unzählige! Unvergessen das italienische Ehepaar, das einen lautstarken Ehekrach im Zelt hatte und danach aus seiner Behausung kam und tat, als wäre nichts gewesen. Oder der tschechische Sommelier, der sich am „Tag des Kindes“ als Vampir verkleidete und dann aber zugeben musste, dass in seine Weinhandlung eigentlich nie Kinder kommen. Und der fahrende Händler auf einem portugiesischen Wohnmobil-Stellplatz, bei dem ich eigentlich nur zwei Croissants kaufen wollte, der mir dann aber irgendwie auch noch einen Ring Trockenfeigen, einen rostigen Schraubenschlüssel und ein von seiner Frau gehäkeltes Platzdeckchen andrehte.

Sie waren bei der Reise vier Monate mit Ihrem Mann und Ihrem Hund in einem Wohnmobil unterwegs. Kann auch anstrengend sein. Wo gab’s Reibungspunkte?

Da unser Wohnmobil eine Grundfläche von rund acht Quadratmetern hat, reibt man sich eigentlich, sobald man aufsteht. Das kann schön sein, aber wenn man in Andalusien bei 35 Grad in der Nacht zu zweit in einem 1,20 Meter breiten Bett so vor sich hinglitscht, denkt man sich schon manchmal: „Ach, heute schlaf ich lieber hochkant!“

Markus Barth liveSoloprogramm „Haha … Moment, was?“: 30.8. Essen (Open Air Zeche Carl), 10.9. Düsseldorf (Savoy), 10.12. Wesel (Scala), 17.12. Weeze (Scala). Im Rahmen der Mixshow „Steinberg lädt ein“: 16.9. Duisburg (Steinhof). Weitere Termine auf: www.markus-barth.de