Essen. „Im nächsten Leben werd ich Mann!“ sagt Komikerin Mirja Regensburg in ihrem neuen Programm. Im Interview verrät sie, wieso
Erst lernte sie Groß- und Außenhandelskauffrau, dann zog es sie auf die Musicalbühne: Mirja Regensburg (44) hat eine recht abwechslungsreiche Vita zu bieten – inzwischen ist sie nämlich im ComedyFach angekommen. Nach ihrem ersten Stand-up-Programm „Mädelsabend“ geht sie nun mit der Ansage: „Im nächste Leben werd’ ich Mann!“ auf Tour. Stefan Moutty wollte wissen, was sie sich davon erwartet.
Frau Regensburg, wären Sie wirklich gerne ein Mann? Sie wissen, dann dürfen Sie keine Gefühle mehr zeigen. Und Männer haben auch eine kürzere Lebenserwartung …
Och, ich kenn aber ‘ne ganze Menge Männer, die Gefühle zeigen! Und wenn ich im nächsten Leben Mann werde, dann natürlich mit dem Wissen einer Frau. Von daher bin ich immer genau richtig emotional oder rational und gehe selbstverständlich rechtzeitig zum Arzt!
Aber mal angenommen, Sie würden morgen als Mann aufwachen. Was würden Sie denn als erstes tun?
Na, was wohl! (lacht)
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, möchte in diesem Fall aber lieber nicht nachhaken ... Sie sagen: Männer haben’s leichter, weil sie es sich einfacher machen. Was denn zum Beispiel?
Sie sagen eher erstmal: Einfach machen und zerdenken nicht alles im Vorfeld. Und erwarten nicht immer so viel von sich und ihrer Umwelt. Im Wort „Erwarten“ steckt nicht umsonst „Er“ und „Warten“. Männer machen oft einfach erstmal, während eine Frau noch überlegt: Kann ich das wirklich? Den Satz „Ich kann das nicht!“ sollte jede Frau aus ihrem Wortschatz streichen.
Sie sagen auch, Männer haben’s in Sachen Mode einfacher, sie bräuchten z.B. nur eine Jeans in mehrfacher Ausführung. Wieso dürfen Frauen das denn nicht?
Frauen „dürfen“ das sehr wohl. Machen es aber nicht. In uns steckt noch immer das Sammlerinnen-Gen. Wir sind unser Leben lang auf der Suche nach der perfekten Jeans und der perfekten Wimperntusche. Und selbst wenn wir die gefunden haben, gucken wir ein paar Wochen später schon weiter, ob es nicht doch noch eine „bessere“ gibt!
Barbara Schöneberger hat’s ja bekanntlich nicht so gerne, wenn Männer sich schminken. Wie stehen Sie dazu?
Ich verstehe, was Barbara meint und stehe privat auch nicht darauf. Ansonsten ist mir das aber egal und ich bewerte das nicht. Jeder soll das machen, womit er sich wohl fühlt.
Nochmal zurück zur Hypothese der zweiten Frage: Was würden Sie denn am Frausein am meisten vermissen, wenn Sie ein Mann wären?
Unser Nestbau-Gen, das „Höhle schön machen“-Ding, wir Frauen können es schon sehr gemütlich machen, es darf nur nicht in Dekowahn ausarten. Außerdem sind Frauen sehr gut in Social Management und pflegen familiäre und private Beziehungen.
Ihr Comedy-Kollege Mario Barth nimmt ja in jedem seiner Programme vermeintlich „typisch weibliche“ Verhaltensweisen aufs Korn. Was würden Sie ihm gerne mal entgegnen, wenn er wieder über seine Freundin herzieht?
Ich würde ihn in meine Show einladen, damit er mal sieht, dass man Männer- und Frauenklischees auf die Bühne bringen kann, ohne so sehr über das andere Geschlecht herzuziehen. Bei mir werden ja im Programm die Männer sehr gelobt. Die freuen sich sehr darüber und bedanken sich nach der Show. Und wir wissen ja alle: Männer muss man loben!
Termine: 7.12. Krefeld (Kulturfabrik), 19.1. Menden (Wilhelmshöhe), 17.4. Düsseldorf (Savoy), 15.5. Siegen (Lÿz), 16.5. Werl (Stadth.), 5.6. Lünen (H.-Hilpert-Theater), 8.10. Attendorn (Stadth.), 10.10. Soest (Alter Schlachthof), 11.10. Bochum (Bhf. Langendreer), 26.11. Wesel (Scala) und weitere Auftritte. Karten gibt’s in unseren LeserLäden, auf www.ruhrticket.de und unter 0201/804 6060.