Düsseldorf. Film, Malerei, Musik, Karneval und vieles mehr: Die Nacht der Museen in Düsseldorf bietet am 22. April ein wortwörtlich buntes Programm.

Von Heine bis Kraftwerk, von Beuys bis Campino: Düsseldorf ist traditionell eine Hochburg für Kunstschaffende. Kein Wunder also, dass sich die Nacht der Museen stets großer Beliebtheit erfreut, mehr als 20.000 Menschen reisen jährlich an. Das Ticket berechtigt zum Zutritt für alle Lokalitäten, solange die jeweilige Besucherobergrenze nicht erreicht wird. Am 22. April kommt es zur 21. Auflage. 43 Museen und sechs Galerien im Stadtgebiet präsentieren ein abwechslungsreiches Kulturprogramm, das lokale, nationale und internationale Kunst abbildet.

Da wäre beispielsweise Jacques Tilly, der für seine hochpolitischen Karnevalswagen auch weit außerhalb der Stadtgrenzen bekannt ist. Der Künstler gibt in seinem Atelier auf der Merowingerstraße bei mehreren, zwischen 19.30 und 23.30 Uhr im Halbstundentakt startenden, Vorträgen exklusive Einblicke in seine Schaffensprozesse. Währenddessen baut Tillys Team vor den Augen der Gäste einen neuen Wagen – vielleicht wird dieser zum 40-jährigen Dienstjubiläum Tillys Teil des kommenden Rosenmontagszug im Februar 2024 sein.

Nacht der Museen ermöglicht Reisen in die Vergangenheit

Noch nicht ganz so lange ist das Filmmuseum auf der Schulstraße Teil der Düsseldorfer Kulturszene. Es feiert dieses Jahr aber immerhin schon seinen 30. Geburtstag. Zur Nacht der Museen zeigt die Einrichtung Kurzfilme zu den Themen „Tempo und Geschwindigkeit“ sowie „Freeform Animation“, das Noémi-Schröder-Duo spielt zudem beliebte Songs aus der Filmgeschichte live.

Die Rauminstallation
Die Rauminstallation "in Orbit" des Künstlers Tomas Saraceno schmückt das K21 seit zehn Jahren. In der Kunstsammlung NRW wird bei der Nacht der Museen eine Ausstellung der US-Amerikanerin Jenny Holzer gezeigt. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool | Lars Heidrich

Zurück in eine Epoche, als an Kinofilme noch überhaupt niemand dachte, entführt die „Zeitreise im Schloss“. Auf Schloss Benrath werden Gäste von Guides in Barock-Kostümierung umhergeführt. Untermalt wird das sogenannte „Lustwandeln“ von Musik der Studierenden der Robert-Schumann-Hochschule. Eine Zeitreise der wiederum anderen Art ist derweil zwischen 19 und 1 Uhr alle zehn Minuten mit einer von acht historischen Straßenbahnen möglich, die ihre Dienste in den 1950er- und 1960er-Jahren verrichteten.

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In einer Stadt mit einem großen japanischstämmigen Bevölkerungsanteil darf Kunst aus dem Land der aufgehenden Sonne bei der Nacht der Museen natürlich nicht fehlen. Im Hetjens – Deutsches Keramikmuseum auf der Schulstraße zeigt die Ausstellung „Gold und 1000 Farben“ kostbares Kunsthandwerk aus Japan, es gibt ein Anime-Cosplayer-Treffen, eine Karaoke-Bar, Taiko-Trommelshows und das Pokémon Pikachu schaut als Gast auch vorbei.

Suche nach dem Kanzler-Double

Die etwas andere Fotokunst zeigt derweil Alison Jackson im NRW-Forum im Ehrenhof. Ihre Bilderreihe „Truth Is Dead“ (dt.: Wahrheit ist tot) präsentiert Paparazzi-Aufnahmen von berühmten Persönlichkeiten – so scheint es zumindest. Tatsächlich handelt es sich hier um Fotos von Doppelgängern der Justin Biebers, Marilyn Monroes und Angela Merkels dieser Welt. Und da „Angies“ Nachfolger in der Ausstellung noch fehlt, macht sich Agenturchef Jochen Florstedt bei einem Casting direkt vor Ort auf die Suche nach dem perfekten Double von Olaf Scholz.

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Wo man letztlich hingeht oder -fährt, bleibt natürlich ganz dem persönlichen Geschmack überlassen. Eine Bitte haben aber alle teilnehmenden Einrichtungen: Große Taschen und Rucksäcke sollen zuhause bleiben, vielerorts müssen Taschen und Jacken ohnehin im Schließfach verstaut werden.

Nacht der Museen, 22.4., 19-2 Uhr, verschiedene Orte in Düsseldorf. Das komplette Programm und Karten für 15 € gibt’s auf nacht-der-museen.de.