Essen. Die Tanzshow „Lord of the Dance“ kommt auf Jubiläumstour in die Region. Der Ur-Lord Michael Flatley führt Regie – in seinen Schuhen tanzen andere.

Michael Flatley war erst 17, als er 1975 die Irischen Tanzmeisterschaften auf der Grünen Insel gewann – und zwar als erster US-Amerikaner überhaupt. In Chicago lernte der Sohn irischer Einwanderer den Tanz seiner Vorfahren, und nicht nur das: Flatley war auch ein ausgezeichneter Flötenspieler und Amateur-Box-Champion. In die Show-Geschichte sollte er jedoch als „Lord of the Dance“ eingehen. Nun feiert die von ihm aus der Taufe gehobene Produktion gleichen Namens 25-jähriges Jubiläum und ist im Oktober wieder in der Region live zu erleben.

Premiere in Belfast

Nach einem Vierteljahrhundert und diversen Tourneen auch in Deutschland ist die Geschichte bekannt: Als Pausenfüller für den ESC 1994 in Dublin schuf Flatley die Show „Riverdance“. Das Publikum war begeistert vom modernisierten irischen Traditionsstepptanz und wollte mehr – doch schon bald gab es Zoff. Michael Flatley verließ „Riverdance“ und schuf mit „Lord of the Dance“ prompt eine ebenso erfolgreiche neue Show. Laut Veranstalter sahen sie bis heute 60 Millionen Menschen in 60 Ländern – und seit dem vergangenen Mai kommen wieder einige dazu.

Knöchelbruch im Garten

Da nämlich feierte Flatleys neueste „Lord“-Inszenierung unter dem Motto „25 Years of Standing Ovations“ Premiere in Belfast. Der Schöpfer selbst steht inzwischen nicht mehr auf der Bühne – schließlich ist er 64 und brach sich im vergangenen Jahr bei Gartenarbeiten auch noch den Knöchel. Dennoch waren auch ihm bei der Premiere stehenden Ovationen gewiss, als er sich dem Publikum zeigte – schließlich hält er immer noch alle Fäden in der Hand. „Ich fungiere in der Verantwortung des Direktors als Entwickler, Produzent, Choreograf und Koordinator für alle Angelegenheiten der Show“, erklärte er im Interview mit der Wochenzeitung Marktspiegel. „Zusammen mit meinem Dance Master und Creative Manager James Keegan entwickle ich die Show permanent weiter. Im Team kreieren wir die Szenen, feilen an der Choreografie, den Kulissen und Outfits.“ Über einen Mangel an Tänzern und Tänzerinnen kann sich Stepp-Maestro nicht beklagen – für jede neue Produktion bewerben sich zahllose talentierte Tanzprofis.

Neue Musik und Pyro-Effekte

40 sind es, die nun wieder eine spektakuläre Show auf die Bühne bringen. Neben den Choreografien, die einmal mehr Tradition und Moderne verbinden, erwarten das Publikum eine Lichtshow und Pyroeffekte. Neben durchgängigen Bezügen zur Ur-Show gibt’s einige Neuerungen und Modernisierungen. So gibt’s etwa neue Musik des Komponisten Gerard Fahy, wobei die traditionellen keltischen Klänge weiterhin dominieren.

Ein neuer Lord steppt für das Gute

Thematischer Rahmen der Inszenierung ist wie schon bei der allerersten „Lord of the Dance“-Aufführung der ewige Kampf zwischen Gut und Böse. Fürs erstere tritt natürlich der „Lord of the Dance“ ein, in dessen Schuhen diesmal abwechselnd Cathal Keaney und Matt Smith das große Vorbild Flatley beerben. Ihm entgegen tanzt der „Dark Lord“, verkörpert – wie schon in vielen Jahren zuvor – vom Ungarn Zoltán Papp.

Aber auch auf die rasanten Hacken des originalen „Lord of the Dance“ müssen die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht verzichten – wenn auch nicht live und real: In einer Videoprojektion zeigt Michael Flatley noch einmal sein großes Können: Und das gleich dreifach, denn dank moderner Tricktechnik wurde er für den Einspieler zum Trio vervielfältigt.

>>> Hier tanzt der Lord in der Region:

25 Years of Standing Ovations: 11.10. Dortmund (Westfalenhalle), 14.10. Oberhausen (Rudolf Weber-Arena), 27.10. Köln (Lanxess Arena). Karten gibt’s hier im Vorverkauf ab ca. 50 € auf