Oberhausen. Die 191. Sterkrader Fronleichnamskirmes in Oberhausen ist der Startschuss für die Großkirmessen in NRW – Rheinkirmes und Crange folgen.
Die Cranger Kirmes feiert in diesem Jahr ihr Comeback, auch Düsseldorf lässt die Rheinkirmes stattfinden und sogar das Münchner Oktoberfest schlägt im Herbst wieder seine Zelte auf der Theresienwiese in München auf.
In diese illustre Runde reiht sich nach zwei Jahren Zwangspause nun auch die Sterkrader Fronleichnamskirmes ein, die am morgigen Mittwoch um 15 Uhr startet. Gut, ob das Oberhausener Volksfest größentechnisch mit den genannten mithalten kann, sei mal dahingestellt. Allerdings eröffnet der sechstägige Rummel die Saison der Großkirmessen in Nordrhein-Westfalen – nach langer Durststrecke.
Fronleichnamskirmes startet am Mittwoch
Den Titel „Größte Straßenkirmes Europas“ musste die Oberhausener Ausgabe bereits vor Jahren abgeben, Baumaßnahmen im Stadtteil minimierten das beliebte Volksfest zunehmend.
Allerdings kann sich der Aufbau nach wie vor sehen lassen: Insgesamt führt eine zweieinhalb Kilometer lange Wegstrecke an 22 Großfahrgeschäften sowie etlichen Karussells, Buden und Gastronomieständen vorbei, quer durch das Städtchen. Die Mischung aus Adrenalin, Spaß, Popcorn, Backfisch und Loszettel wirkt nach wie vor und lockt jedes Mal Hunderttausende Besucher an.
Fulminante Rückkehr mit 380 Schaustellern
Daran wird sich auch in diesem Jahr nichts ändern – die pandemiebedingten Absagen konnten dem traditionellen Fest nichts anhaben. Die fulminante Rückkehr in altbekannter Größe mit 380 Schaustellern besiegelt die zuständige Werbegemeinschaft mit vier Premieren, darunter das – laut Betreiber – schnellste Karussell überhaupt.
„Take Off“ heißt das gute Stück, bei dem die Gondeln auf einer Art riesigem Teller, 14 Meter in der Luft, auf 5 G beschleunigt werden, dabei fallen die Sitzschalen zusätzlich in Schräglage.
„Take Off“, „Jetlag“, „Atlantis“ und „Freddies Circus“
Für all jene, denen der Nervenkitzel gefehlt hat, steht auch das Highspeed-Karussell „Jetlag – The Ride“ bereit. Die zwölf Gondeln können unabhängig voneinander im 130-Grad-Winkel gesteuert werden und erreichen bis zu 100 Stundenkilometer. Das Gefährt durfte sich bereits bei der Mini-Version der Kirmes im Herbst an eben jenem Standort bewähren.
Etwas ruhiger sind die beiden Laufgeschäfte „Atlantis – auf der Suche nach der versunkenen Stadt“ und „Freddies Circus“ mit vier Etagen, 14 Metern Höhe und einer Frontlänge von 25 Metern. Dabei müssen Besucher die Beine ausnahmsweise selber bewegen.
Mit dabei: Das Kettenkarussell „Jules Verne Tower“
Aber auch Altbekanntes zieht Blicke auf sich: Das Kettenkarussell „Jules Verne Tower“ transportiert seine Gäste in luftige 80 Meter Höhe, oben angekommen, können Mitfahrer das Kirmestreiben einmal komplett überblicken.
Außerdem gilt: Keine Kirmes ohne Riesenrad. Den Platz nimmt wie gewohnt das Großfahrgeschäft Bellevue ein. Die Kult-Karosse „Break Dance“, die Riesenkrake „Octopussy“, der Nostalgie-Schunkler „Raupenbahn“, der familienfreundliche „Beach Jumper“, das Kettenkarussell „Wellenflug“ – so ziemlich alle beliebten Klassiker sind auf dem Rummel am Fronleichnamswochenende anzutreffen.
Nostalgie-Achterbahn „Berg & Tal“
Das Paradebeispiel für Kirmesspaß findet ebenfalls Platz: Die „Berg & Tal“-Achterbahn ist Baujahr 1968 – keine Sorge, vor zwei Jahren wurde das Gefährt komplett restauriert – und erinnert an Rummeltage längst vergangener Zeiten. Mit Loopings kann die Lippstädter Achterbahn zwar nicht dienen, dafür aber mit Nostalgie – und Nervenkitzel.
Zu den 22 Großfahrgeschäften gesellen sich 16 Kinderkarussells, und auch darunter findet sich eine Mini-Achterbahn. Zumindest ist das Fahrvergnügen für Kinder ab sechs Jahren geeignet, Jüngere dürfen in Begleitung eines Erwachsenen mitfahren. Der Familienspaß „Willy der Wurm“ kutschiert seine jungen Gäste dreimal durchs Abenteuerland.
Fünf große Biergärten zum Durchschnaufen
Und wem selbst das alles zu viel Nervenkitzel ist, wer den Adrenalinrausch lieber auslässt, der kann sich in einem der fünf großen Biergärten niederlassen. Darunter die Traditionsschenke „Zum Ritter“, in der Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz mit einem Tusch der Bergkapelle Niederrhein am Mittwoch gegen 17 Uhr das erste Fass der Sterkrader Kirmes offiziell anzapft.
Am Montag, 20.6., endet der Rummel, ebenfalls ganz traditionell mit einem großen Feuerwerk – ein würdiges Ende. Und ein würdiger Beginn der Kirmessaison in NRW.
>>> Info: 191. Sterkrader Fronleichnamskirmes, 15.-20.6., Mi 15-2 Uhr, Do+So+Mo 11-24 Uhr, Fr 11-2 Uhr, Sa 11-1 Uhr, Innenstadt Sterkrade, Oberhausen. Infos: fronleichnamskirmes.de