Essen. Das Magier-Duo begeistert mit seinen Comedy-Clips auf Instagram & Facebook Tausende Zuschauer. Jetzt kommen Siegfried & Joy in die Region.
Gerade noch standen beide in goldenen Glitzer-Outfits auf der Wiese, dann breitet Joy das goldene Glitzertuch vor Siegfried aus und – zack – eben jener ist wie durch Zauberhand verschwunden. Gut, eigentlich ist Siegfried nur schnell hinter den Hügel gelaufen, das verrät ein zusätzlicher Kameraschwenk. Die beiden Unterhaltungskünstler sorgen mit ihren kurzen Comedy-Clips in den Sozialen Netzwerken, in denen sie sich, Passanten oder ganze Züge „verschwinden“ lassen, für so einige Lacher. Ihre humoristische Zaubertricks präsentieren Siegfried & Joy – die als echte Künstler ihre Klarnamen natürlich nicht verraten – auch live auf der Bühne. Die einen nennen es „platt“, Fans der beiden halten es für „geniale Unterhaltung“. Mit ihrem Programm „Las Vegas in ...“ gastieren die Magier der Herzen jetzt auch in der Region. Mit Maxi Strauch sprach das Zauberer-Duo über ihre, nun ja, außergewöhnliche Zauberkunst.
Siegfried und Roy – ziemlich große Fußstapfen. Wie und womit wollen Sie die füllen?
Mit sensationeller Illusionskunst, packenden Geschichten und sehr viel Glitzer!
Gibt’s noch andere Vorbilder?
Zum einen ist David Copperfield ein Vorbild für uns. Er hat die moderne Zauberei in den 90er-Jahren entstaubt und popularisiert und uns in Las Vegas einen sehr guten Rat gegeben, den wir bis heute in unseren Liveshows befolgen. Zum anderen ist aber auch Siegfrieds Opa Heinrich d’Amour immer schon eine große Inspiration gewesen. Er zaubert seit über 80 Jahren, war früher eine große Nummer im Moulin Rouge und hat uns die ersten Requisiten geschenkt.
Als „New Superstars Of Magic“ kündigen Sie sich an – warum Köln und Düsseldorf und nicht Las Vegas?
Las Vegas glitzert und funkelt an der Oberfläche, aber wenn man genauer hinsieht, fehlt das Herz. Und im Rheinland ist das genau andersrum! Und deshalb ist es doch viel schöner, Las Vegas ins Rheinland zu bringen, als das Rheinland nach Las Vegas! Hier lassen wir die Städte glitzern, funkeln und in lasvegischem Licht erstrahlen! Wer muss da schon in ein Flugzeug steigen und über den ganzen Atlantik fliegen?
Was erwartet die Zuschauer bei Ihren Auftritten?
Unsere Show ist überraschend, interaktiv, mitreißend, spontan, witzig, visuell und extrem verblüffend.
Aber wer würde das nicht von seiner eigenen Show behaupten?
Bei uns gibt es außerdem 20 Kostümwechsel, viel Musik, einen echten Mentalisten, 27 Schlangen, einen Tiger, eine Las-Vegas-Showtanzgruppe und am Ende auch noch Geschenke.
Auf welchen Trick sind Sie besonders stolz?
Auf unsere Raubtier-Illusion. In der Show verschwindet nämlich ein echter Baby-Tiger live auf der Bühne – das gab es noch nie!
Verraten Sie Ihre Tricks?
In der Show verraten wir natürlich keine Tricks, dann würden wir ja den Menschen das Staunen wieder rauben. Aber auf unseren Social-Media-Kanälen gibt es schon hier und da Einblicke in die Welt der Zauberei.
Beliebtester Trick auf Familienfeiern?
Da können wir natürlich nur wiedergeben, was sich die meisten Menschen von uns wünschen und das ist dann sowas wie „Schwiegermutter verschwinden lassen“ oder „Zauber mir doch mal ein Bier her“. Simpel.
Sie „verschwinden“ regelmäßig hinter einem goldenen Tuch oder lassen Passanten aus dem Nichts erscheinen. Woher kommt die Idee?
Wir haben für unsere Straßenmagie jahrelang geübt und Menschen beobachtet. Alltägliche Situationen in der Stadt gesehen, die mit Hilfe unserer Kräfte einfach magisch werden. Und diese haben wir dann in Illusionen verwandelt, um Leute im Alltag zu unterhalten. (Anm. d. Red.: zu sehen unter www.instagram.com/siegfriedundjoy)
Wen würden Sie gerne mal verschwinden lassen?
Lord Voldemort.
Und wen würden Sie gerne mal zu Ihnen auf die Bühne zaubern?
Da gibt es viele. Am liebsten wäre uns Harry Potter. Seine Zauberkünste verbunden mit unseren Choreographien würden die Show wohl auf ein neues Level heben. Da wären wir sogar bereit, ihn nach der Show wieder am Gleis 9 ¾ abzusetzen.
An welchen Trick haben Sie sich noch nicht herangewagt?
An das zersägte Kind. Wir finden, dass das Klischee „Jungfrauen zersägen“ etwas aus der Mode gekommen ist. Allerdings ist das Risiko, sich zu verschneiden, beim aktuellen Stand der Magie noch recht hoch und bisher konnten wir uns noch nicht einigen, wer es im Ernstfall den Eltern erklärt.
Was sagen Sie zu der Kritik, Ihre Auftritte wären mehr Clown- als Zaubershow?
Die Zauberei steht bei uns klar im Vordergrund. Die Tricks und Illusionen vermitteln wir dabei auf möglichst mitreißende Art und Weise. Dafür nutzen wir artistische Tänze, wilde Kostümwechsel, spontane Publikumsinteraktionen, und eben auch clowneske Elemente. Diese sind für uns nicht aus der Show wegzudenken – aber eben auch keinesfalls ihr Hauptbestandteil. Dieser ist und bleibt die Magie!
Wie und wann haben Sie beide sich kennengelernt?
In einem Zauberladen in Berlin, das war vor sechs Jahren. Joy wollte dort einen Trick kaufen und hatte eine Frage dazu. Der Ladenbesitzer hat dann nach mir gerufen und ich habe Joy daraufhin eine Gans in die Hand gezaubert. Er war so verblüfft und hat gefragt, wie ich heiße. Ich meinte „Siegfried, und du?“ – „Joy.” Und von da an war uns klar – wir gehören zusammen.
Was reizt Sie an der Zauberei?
Das ganz Besondere an der Zauberei ist, dass sie Menschen verbindet. Unabhängig von Alter, Sprache und Kultur entfalten Illusionen immer eine besondere Wirkung und sprechen somit ihre eigene Sprache. Unser Publikum ist extrem gemischt - vom sechsjährigen Kind bis zur 85-jährigen Oma sind wirklich alle dabei. Und zu sehen, wie eine so diverse Gruppe von Menschen über den Abend zusammenwächst, ist etwas ganz besonderes.
>>> Info: Siegfried & Joy: Las Vegas in …, 12+13.11. Köln (Fr 20 Uhr, Sa 18 Uhr, Gloria), 14.11. Düsseldorf (19 Uhr, Savoy). Karten ab 24 €.