Essen / Bünde. Die Star-Magier kommen an Weihnachten und Silvester per Stream in die Wohnzimmer der Fans.

Einen Dezember und Januar ohne eine Liveshow der Ehrlich Brothers können sich viele Fans gar nicht mehr vorstellen. Doch in diesem Jahr hat Corona die allwinterlichen Tour-Aktivitäten des Magier-Duos ausgebremst. Damit Fest und Jahreswechsel dennoch zauberhaft werden, zeigen die erfolgreichen Brüder ihre Illusionen am 26. und 31.12. im Rahmen einer Livestream- Show. Unter anderem darüber unterhielt sich Stefan Moutty mit Andreas und Chris Ehrlich am Donnerstagabend im Videointerview, das sie hier in voller Länge sehen können.

Ihre Weihnachtstournee musste verschoben werden. Ein Winter ganz ohne Tournee – wie ist das für Sie?

Andreas: Als klar war, dass das dieses Jahr nichts wird, haben wir gesagt, „Ok., dann machen wir jetzt eine Online-Show für die Menschen.“ Wir sind eigentlich seit acht Jahren jedes Jahr Weihnachten und Silvester auf Tour unterwegs. Jetzt haben wir uns die Streaming-Show einfallen lassen.

Die „Magic-Show in eurem Wohnzimmer“ heißt sie – was steckt dahinter?

Andreas: Der Gedanke war, eine Zaubershow am sichersten Ort der Welt zu veranstalten – im Wohnzimmer. Mit einer Überraschungsbox, die man mit jedem Ticket bekommt, hat man die Möglichkeit, zuhause mitzuzaubern.

Wie viele Tricks sind in der Box?

Andreas: Wir haben ungefähr sieben Kunststücke in der Box, die wir mit den Menschen interaktiv machen. Es war uns wichtig, dass es trotzdem eine Show bleibt. Das heißt, wir präsentieren auch komplett neue Illusionen, die die Menschen bisher noch gar nicht von uns gesehen haben.
Chris: Anfang des Jahres waren wir mit „Dream & Fly“, der großen Arena-Produktion auf Tournee. Davon werden wir ein paar Illusionen zum Besten geben. Und einige Illusionen, die wir uns während der letzten Monate haben einfallen lassen.

Ist die Box, die man zur Karte bekommt, im Prinzip also so etwas wie ein Zauberkasten?

Andreas: Nein, bei einem Zauberkasten muss man die Tricks ja einstudieren und üben. Wir wollen nicht zu viel verraten, aber eine Kleinigkeit vielleicht. Bei einer Geschichte machen wir zuhause jemanden zu unserem Komplizen. In einem der Briefumschläge befindet sich ein roter Folienstreifen, und mit dem kann man eine bestimmte Botschaft von uns entcodieren. Damit machen wir jemanden zuhause zum Komplizen, der in der Lage sein wird, die Gedanken seines Gegenübers zu lesen.

Und das streamen Sie dann aus Ihrer „Zauberwerkstatt“, die ja ein richtiges Studio ist?

Andreas: Es ist vor allen Dingen eine sehr große Probenhalle. Man muss sich vorstellen, unsere Show „Dream & Fly“ fährt mit über 20 Trucks. Und diese Show will geprobt werden, und dafür haben wir eine tolle Probenhalle, in der wir die Abläufe mit unserem Team einstudieren können. Aber die Show streamen wir jetzt auch von hier, genau.

Sie haben zuletzt auch für Schlagzeilen gesorgt, zumindest in der Zauberwelt – der Magische Zirkel hat Ihnen einen Verweis erteilt. Das klingt jetzt für Laien ein bisschen wie ein Klassenbucheintrag auf Hogwarts. Was ist da passiert?

Andreas: In der Satzung des Magischen Zirkels steht, dass man unentgeltlich keine Trickgeheimnisse preisgeben darf. Wenn ich einen Zauberkasten verkaufe, ist das in Ordnung, weil jemand für ein Geheimnis bezahlt. Wir haben im März die Anfrage bekommen, ob wir ein paar Tricks erklären können, damit die Kinder im Lockdown beschäftigt sind. Und die haben wir mit einer großen deutschen Tageszeitung veröffentlicht, unentgeltlich. Einfach weil wir gedacht haben, das ist das Gebot der Stunde. Im Rückblick war es aber auch logisch, dass der Zirkel reagieren musste, weil es natürlich ein Regelverstoß war. Trotzdem stehen wir hinter der Aktion. Ich glaube, da muss ein Umdenken stattfinden.

Chris: Und weil wir hinter unserer Entscheidung stehen, haben wir uns letztlich entschieden, aus dem Magischen Zirkel auszutreten. Auch bei der Online-Show werden wir einen einfachen Trick verraten – ein einfaches Kunststück, das man sofort zuhause nachmachen kann. Zaubern ist eine wunderbare Kunst, sie lässt die Menschen träumen. Wenn man als Jugendlicher damit anfängt, fördert es die Motorik, die Kognition – und sowas kann man nur unterstützen.

Die meisten lernen das Zaubern mit einem Zauberkasten – ein klassisches Geschenk für Weihnachten. Fing es bei ihnen auch mit einem Zauberkasten unterm Tannenbaum an?

Andreas: Eigentlich sogar noch eine Woche vor Weihnachten. (lacht) Als meine Eltern in der Nachbarschaft waren, hab ich nach Weihnachtsgeschenken gesucht. Im Schlafzimmerschrank bin ich fündig geworden – und ich hab mir gesagt, „Das ist doch genau der, den ich mir gewünscht habe – den guck ich mir einfach schon mal an.“ Heimlich hab ich dann Kunststücke geübt. Als das Christkind den Kasten dann unter den Baum gelegt hat, konnte ich schon drei Tricks – und meine Eltern haben gedacht, sie hätten einen Wunderknaben.

Die Ehrlich Brothers live:

Livestream „Die Magic-Show in eurem Wohnzimmer“: 26. + 31.12. (jew. 18 Uhr).
Geplante Tour-Termine „Magic Moments“: 17./18.4. Dortmund (Westfalenhalle).
„Dream & Fly“: 26./27.6. & 2./3.4.22 Dortmund (Westfalenhalle), 15./ 16.7. & 14./15.1.22 Oberhausen (KöPi-Arena), 17.7. & 12.2.22 Düsseldorf (ISS Dome), 31.7./1.8. & 13.2.22 Köln (Lanxess Arena).
Karten gibt’s in unseren ­LeserLäden und online auf www.ruhrticket.de.