Essen. Das Image des Schmusesängers wird James Blunt wohl nicht mehr los. Doch zwischen den Zeilen steckt oft mehr. Bald tritt er in Oberhausen auf

Das Jahr 1999 ist ein entscheidendes für James Blunt: Der Brite stammt aus einer Familie mit langer Militärtradition und wird sogar in einem Armee-Krankenhaus geboren, aber sein Einsatz vor nun 21 Jahren im Kosovo macht ihm endgültig klar, dass er lieber Sänger und Songwriter sein möchte als Soldat. Bereits als er mit 16 Jahren seinen Pilotenschein macht, hat er sich schon einige Akkorde auf der Gitarre beigebracht und schreibt eigene Texte.

Seinem Vater gefällt das musikalische Hobby des Jungen von Anfang an nicht. Als Blunt Junior immer öfter in den Uni-Vorlesungen einschläft, landet er beim Militär und später bei eben jenem prägenden Nato-Einsatz im Kosovo. Es geht dort darum, den Frieden zu sichern, doch die Zustände im kriegszerrütteten Balkanland machen dem Soldaten schwer zu schaffen.

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Um die Geschehnisse zu verarbeiten, spielt er dort viel Gitarre. 2002 kehrt der ehemalige Offizier dem Militär den Rücken und widmet sich mehr der Musik. Eine von James Blunts letzten Aufgaben im Dienst ihrer Majestät: Sargträger bei der Beerdigung von Queen Mum.

James Blunt konnte sich über erfolgreiches Debütalbum freuen

Ein Jahr nach dem Armee-Aus unterschreibt James Blunt bei einem großen Plattenlabel. Die ehemalige Sängerin der 4 Non Blondes, Linda Perry, wird auf den Singer/Songwriter aufmerksam. Sie schreibt und produziert da bereits Songs für Pink, Courtney Love und Christina Aguilera. Perry nimmt den Künstler unter ihre Fittiche, das erste Album „Back To Bedlam“ schafft es auf Platz eins der britischen Albumcharts und wurde bis heute über 15 Millionen Mal verkauft. Damit ist es eines der erfolgreichsten Debütalben der Musikgeschichte.

James Blunt begeistert seine Fans im ausverkauften Zelt

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Kritiker schreiben damals über James Blunt: „Ein sensibler junger Engländer, der mit seiner für einen richtig guten Sänger etwas zu hohen und ein klein bisschen zu rauen Stimme und seiner Gitarre die Herzen seiner Hörer zum Schmelzen bringt.“ Das Schnulzen-Image, das der 46-Jährige seit „You’re Beautiful“ weg hat, stört ihn weniger – weiß er es doch besser: Denn das, was wie eine Liebesballade anmutet, erzählt eigentlich vom Stalking. Ähnlich ist es bei anderen Songs des Mannes aus Tidworth im Süden Englands. Zwischen den Zeilen und hinter der seichten Melodie verstecken sich Themen wie Gewalt, Trauer und Drogenmissbrauch.

Jugend in Südwestfalen

Ob „You’re Beautiful“, „No Bravery“, „Wisemen“ oder „Goodbye My Lover“: All diese Hits werden bei seiner „Once Upon A Mind“-Tour neben neuen Stücken nicht fehlen. Und nicht wundern, wenn sich James Blunt am Konzertabend auf Deutsch ans Publikum wendet: Während seiner Jugend verbrachte er nämlich zehn Jahre in Soest, als sein Vater dort bei der Rheinarmee stationiert war.

>>> INFO: James Blunt auf Tour

Termine: 17.3. Köln (20 Uhr, Lanxess Arena), 18.3. Oberhausen (20 Uhr, König-Pilsener-Arena).

Karten gibt es ab ca. 50 € vor Ort in unseren Leserläden, im Internet auf www.ruhrticket.de oder telefonisch unter 0201 / 804 60 60.