Köln. Auf seiner „Miraculous World Tour“ macht Latinrocker Carlos Santana auch für ein Konzert in der Kölner Lanxess Arena Halt.
Wie heißt es immer so schön: „Vom Tellerwäscher zum Millionär“. Carlos Santana ist das Paradebeispiel dafür, dass diese Traumkarriere tatsächlich Realität werden kann. Der Mann aus der mexikanischen Kleinstadt Autlán de Navarro legt noch einen drauf – er ist nicht nur schwerreich, sondern gilt auch als Gitarren-Gott auf dem Gebiet des Latinrock.
Sein himmlisches Können stellt Carlos Santana am 23. März bei der „Miraculous World Tour“ in der Kölner Lanxess Arena unter Beweis. Angefangen hat seine Erfolgsgeschichte jedoch mit einem ganz anderen Instrument und in einem weniger glamourösen Ambiente.
Klein Carlos lernet zuerst Violine
Im zarten Alter von fünf Jahren bekam Carlos von seinem Vater, einem eingefleischten Mariachi-Musiker, eine Violine geschenkt. Und weil der Sprung von vier auf sechs Saiten gar nicht so groß ist, griff Santana drei Jahre später bereits zur Gitarre, einer Gibson L5. Das Modell mit den ausladenden Kurven war nicht nur cooler als die Violine, sondern auch fast größer als er.
Obwohl der junge Carlos von Hause aus mit genügend Talent gesegnet war, blieb die Karriere erstmal aus. Dennoch nutzte Santana als Teenager jede Gelegenheit, um vor Publikum zu spielen und sich etwas dazu zuverdienen – es wird sogar behauptet, er habe in Stripclubs die Gitarre ausgepackt.
Santana: Vom Tellerwäscher zum Millionär
Fakt ist allerdings, dass Santana nach dem Umzug von Mexiko ins kalifornische San Francisco und einem High-School-Abschluss wenig Lust hatte zu studieren. Stattdessen nahm er einen Job als Tellerwäscher an. Zwischen Spülwasser und Trockentuch träumte Santana von einer ganz großen Karriere. Der Vollblut-Gitarrero eiferte seinen Idolen B.B. King, Ray Charles und John Lee Hooker nach und schaffte schließlich den großen Sprung ins Rampenlicht. Nicht allein, sondern mit Gleichgesinnten in der Santana Blues Band.
Die musikalische Mischung, die die Jungs auf die Bühne zauberten, war damals einzigartig. Santana mischte eine Prise Rock mit einem Löffelchen voll Blues und einer gehörigen Portion Latin. Der Sound sicherte der Band 1969 sogar eine Fahrkarte zur Mutter aller Festivals: Woodstock.
Drogen-Trip bei Woodstock
Ganz unerfahren waren die Musiker damals zwar nicht, hatten sie doch drei Wochen vor Woodstockbereits auf dem Seattle Pop Festival vor 50.000 Menschen gespielt. Gegen flatternde Nerven half dabei ein LSD-Trip. Beim Happening der Hippiebewegung in Bethel griff der damalige Mittzwanziger vor 500.000 Feiernden in die Saiten – und zuvor zum Halluzinogen Mescalin. Jahrzehnte später beschreibt Santana seinen glorreichen Festival-Auftritt immer gleich. Er habe das Gefühl gehabt, der Hals seiner Gitarre sei eine Schlange, die sich in seinen Händen windet.
Psychodelischer Sound in der Lanxess Arena
Mittlerweile greift der 72-Jährige nicht mal mehr zu Zigaretten, geschweige denn zum Joint. Sein virtuoses Gitarrenspiel braucht keine Drogen, um psychedelisch zu klingen. Man höre sich nur „Soul Sacrifice“, „Samba Pa Ti“, und „Jingo“ an. Und auch ohne die chemischen Helferlein wirkt Carlos Santana überaus glücklich bei dem, was er seit über 60 Jahren tut – seine Finger über die Gitarre fliegen zu lassen.
Oft sind es eben diese Soli im XXL-Format, die seine Songs – auf inzwischen über 30 Alben – zu Ohrwürmern machen. Bei Konzerten läuft der Altmeister des Latinrock bei den Soli mit gesenktem Kopf (und traditionell wohl behütet) über die Bühne, die Augen sind geschlossen, die Finger ertasten jeden einzelnen Ton. Carlos Santana singt nur selten selbst, meist sind es andere, die ans Mirko treten. Oft ist es aber auch seine singende Gitarre, die die Geschichten erzählt.
Die Infos zur Tour:
Termin: Miraculous World Tour, 23.3., 20 Uhr, Lanxess Arena, Willy-Brandt-Platz, Köln.
Karten gibt es ab ca. 76 € in unseren LeserLäden, unter
0201 / 804 60 60 und im Internet auf www.ruhrticket.de