Essen. Kurt Krömer kommt mit seinem aktuellen Programm „Stresssituation“ in die Region. Die ruppige Art des Berliners kommt beim Publikum an.
„Stresssituation“ – der Name von Kurt Krömers aktuellem Bühnenprogramm spiegelt sich auch in der Internetpräsenz des Kabarettisten wieder. Öffnen neugierige Surfer die Homepage des Berliners, landen sie auf einer Seite mit Auftrittsterminen. Datum für Datum reiht sich untereinander: Essen, Soest, Münster etc. pp. Infos zum aktuellen Programm oder seinem Protagonisten fehlen. Was die Kartenkäufer erwartet, bleibt bis zum Auftritt geheim. Viele würden diese unbequeme Ahnungslosigkeit als Stresssituation bezeichnen. Seine Fans feiern den Komiker hingegen für diese Art von Spielchen.
Diese treibt er nicht nur im Internet, sondern auch während der Liveshows. Gerne holt Kurt Krömer, der mit bürgerlichem Namen Alexander Bojcan heißt, auf der Bühne zum Rundumschlag aus. Sein Ziel: Das Publikum. Unverblümt kommentiert er mit Berliner Schnauze das Aussehen oder das Lachen seiner Gäste. Wer hier auf Komplimente hofft, hofft meist vergeblich. Für Krömer ist „Kackbratze“ bereits ein Ausdruck größter Zärtlichkeit. Und wehe dem, der zu spät den Saal betritt. Für die Termine in der Region ist Pünktlichkeit das Motto.
Mit Grimme-Preis ausgezeichnet
Die ruppige Art ist Kurt Krömers Markenzeichen und waschechte Fans wissen ihn auch so zu nehmen. Für die ungebremste Schlagfertigkeit wurde er 2011 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Vieles von dem, was Kurt Krömer am Abend zum Besten gibt, entsteht erst auf der Bühne.
Wer jetzt denkt, die Shows bestünden nur darin, das Publikum auseinander zu nehmen, liegt weit daneben. Krömer hat was zu sagen. In „Stresssituation“ übt er Kritik an gesellschaftlichen Themen wie dem Lehrermangel, halbherzigem Umweltschutz oder der AfD. Alexander Gauland kommt dabei nicht besser weg als die Zuschauer in der ersten Reihe. Haarklein pflückt Kurt Krömer den Kleidungsstil des Politikers auseinander. Das Modische liegt in Krömers Metier – auch wenn seine wildgemusterten Bühnenoutfits das nicht immer vermuten lassen.
Eine Lehre als Herrenausstatter
Aber die Komikerlegende aus Neukölln hat mal eine Lehre als Herrenausstatter begonnen, bevor er sich dem tiefschwarzen Humor verschrieb. Seither berlinert er munter mit der Stimme des Volkes und kariert Situationen des alltäglichen Lebens.
Den Fiesling lässt Kurt Krömer nicht nur auf der Bühne raushängen, seit Mitte des Jahres ist er auch mit einer neuen Show zurück im Fernsehen. In der ersten Staffel „Chez Krömer“ fühlte er unter anderem Motivationstrainer Jürgen Höller und SPD-Politiker Kevin Kühnert auf den Zahn. Getrieben ist der Kabarettist dabei von seiner persönlichen Abneigung gegen die Gäste. Doch keine Angst vor der Liveshow. Bei Deutschlands witzigstem Wutbürger gilt: Der will doch nur spielen.
Termine: 27.11. Essen (Lichtburg), 5.12. Soest (Stadthalle), 6.12. Münster (Halle Münsterland), 28.2.20 Gelsenkirchen (Musiktheater im Revier), 5.+6.3.20 Köln (Theater am Tanzbrunnen) und weitere Termine.
Karten gibt es ab 32 €. Mehr Infos: www.kurtkroemer.de