Nach dem riesigen Erfolg in den 90ern mit der Boyband Caught In The Act ist Sänger Eloy de Jong nun solo unterwegs und geht auf Deutschland-Tour

Der 17. März 2018 wird Eloy de Jong wohl ewig im Gedächtnis bleiben. An diesem Tag stellt sich der ehemalige Boyband-Sänger von Caught In The Act im Rahmen einer TV-Show von und mit Florian Silbereisen einem Millionenpublikum – und doch ist alles anders als gewohnt.

Denn der Niederländer singt nicht irgendein Lied, sondern „Egal was andere sagen“, eine deutsche Fassung von Boyzones „No Matter What“. Damit gedenkt er dem verstorbenen Stephen Gately. Der Ex-Partner und Kollege, mit dem er sich 1999 gemeinsam als homosexuelles Paar outete. Gleichzeitig war es der Startschuss für de Jongs Karriere im deutschen Schlager.

Mit dem Album „Kopf aus – Herz an“ legte der 46-Jährige ein erfolgreiches Debüt hin. Er, der in den 90ern als Mitglied von Caught In The Act reihenweise Mädchen den Kopf verdrehte, startete als Solo-Künstler durch. „Kopf aus – Herz an“ erreichte Platz eins der deutschen Albumcharts, Platinauszeichnung inklusive. Logische Konsequenz quasi, dass es für Eloy de Jong nun auch auf Tour geht – das erste Mal, dass er ohne Bandkollegen eine ausgedehnte Konzertreise unternimmt.

Familie als Priorität

Knapp einen Monat lang tauscht der Musiker den Alltag als Familienvater in den Niederlanden gegen das Tourleben. Durchaus eine Belastung für die kleine Familie um Tochter Indy – nicht zuletzt ein Grund dafür, wieso sich Eloy de Jong im März dieses Jahres endgültig entschied, Caught In The Act zu verlassen.

 Eloy de Jong (2. v. links) geht auf Tour.
Eloy de Jong (2. v. links) geht auf Tour. © ZYX Music

Mitte der 90er-Jahre räumte die Casting-Truppe vor allem in der niederländischen Heimat und in den deutschsprachigen Ländern ab. Nach einigen Auftritten in der Kultserie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ verkauften sich insbesondere die Singles „Love Is Everywhere“ und „Don’t Walk Away“ sowie die Alben „Caught In The Act Of Love“ und „Forever Friends“ bestens – vier Goldene Schallplatten in Deutschland und Österreich waren der Lohn.

Doch wie bei so vielen beliebten Acts des Jahrzehnts hielt die Glückssträhne nicht allzu lang. Nur drei Jahre nach den ersten Chart-Erfolgen war es mit CITA schon wieder vorbei – das Management löste die Band ohne die Zustimmung der verbliebenen Mitglieder auf, nachdem Benjamin Boyce seinen Ausstieg bekannt gab.

Comeback nach17 Jahren Pause

2015 taten sich Bastiaan Ragas, Lee Baxter und Eloy de Jong für ein Comeback zusammen und bestritten den ersten gemeinsamen Auftritt seit 17 Jahren vor dem Brandenburger Tor in der Silvestersendung des ZDF. Bald darauf erschien das Greatest-Hits-Album „Back For Love“ und eine Single unter dem gleichen Namen. Seit Eloy de Jong sich von Caught In The Act getrennt hat – im Guten, wie er betont –, ist die Truppe nun wieder zu viert unterwegs: Axel de Graaf und Sjoerd Hermens stehen nun mit Bastian und Lee auf der Bühne. Und trotzdem wird die Zeit bei Caught In The Act wohl immer ein Teil von Eloy de Jong sein. „Love Is Every-where“ darf bei keinem seiner Konzerte fehlen.

>>> Info: Eloy de Jong, „Kopf aus – Herz an“-Tour, 18.10. Bochum (RuhrCongress), 20.10. Köln (Palladium), Karten ab ca. 40 €.