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„Dr. House” wird selbst Patient. Der schrägste Arzt der Welt landet, von Wahnvorstellungen verfolgt, in der Psychiatrie. Findet er zurück in den Alltag? Eine wichtige Rolle dabei spielt Franka Potente als deutschstämmige Lydia.
Die 35-Jährige setzt in den beiden Auftaktfolgen (Dienstag, RTL, 21.15 Uhr) der sechsten Staffel – „Einer flog ins Kuckucksnest I + II” – ein Ausrufezeichen in Hollywood. Seht her, ich lebe noch! Mir geht es gut!
Nötig ist es. Die gebürtige Münsterländerin mit den entfernten italienischen Wurzeln gehört zu den ewigen Talenten. Eine Zeit lang, so schien es, hatte sie ihre Zukunft bereits hinter sich. Dabei war sie vor zwölf Jahren, 1998, fulminant gestartet. Mit der Hauptrolle in Tom Tykwers „Lola rennt” sprintete die Jungdarstellerin, kaum 24-jährig, zum Kassen- und Kritikererfolg. Sogar in den Staaten geriet der Film zum Kult-Klassiker.
Kein Wunder, dass sich Hollywood für die zierliche Frau interessierte, die nicht zwingend ins Barbie-Schema der amerikanischen Filmindustrie passt. Im Gegenteil: Regisseur Doug Liman inszenierte sie in dem Action-Kracher „Bourne Identität” (2002) als flippige Studentin, die in jeder Hinsicht als Gegenpart zu dem wie ferngesteuert kühl wirkenden Matt Damon funktioniert.
Nicht recht funktionieren wollte Potentes Plan, in den USA Fuß zu fassen. Es lag, verbreitete sie, an der Qualität der Rollen. Wenig Glück war Potente auch im Privatleben beschieden. Erst war sie mit Regisseur Tykwer liiert, dann mit dem „Herr der Ringe”-Kollegen Elijah Wood. In den letzten Jahren lebte Potente wieder an der US-Westküste, zusammen mit einem amerikanischen Geschäftsmann. Doch auch diese Beziehung zerbrach. Beruflich ging es weiter mit kleineren Filmprojekten und Episodenrollen im US-Fernsehen, darunter in der Serie „The Shield”.
Sehr schmallippig
Im Gespräch mit unserer Zeitung gab sich Potente schmallippig. Außer den üblichen Nettigkeiten über ihren Filmpartner Hugh Laurie ließ sie sich kaum Gehaltvolles über Gott und die Welt entlocken.
Immerhin: Franka rennt endlich wieder, wenn auch nur mit mäßiger Intensität. Sie kann’s gebrauchen: Für ihre Karriere braucht sie einen langen Atem.