Mainz. Der öffentlich-rechtliche TV-Sender ZDF hat die Ausstrahlung eines Spots von „Die Partei“ abgelehnt. Der Sender sieht in dem Kurzfilm keine Wahlwerbung, sondern Reklame für das Satire-Magazin Titanic. Dennoch steht der Gruppierung Zeit für einen TV-Spot zur Verfügung.
Das ZDF lehnt die Ausstrahlung eines angeblichen Wahlwerbespots der Satirepartei "Die Partei" zur Europawahl ab. Das Zweite begründet die Entscheidung nach Informationen vom Freitag vor allem damit, dass es sich inhaltlich nicht um Wahlwerbung für "Die Partei" handle, sondern der Spot missbräuchlich dazu genutzt werde, Werbung für die Satirezeitschrift "Titanic" zu machen.
Der angebliche Wahlwerbespot schließt mit der Aufforderung "Am 30. Mai Titanic kaufen". Außerdem werden nach Ansicht des Zweiten ein Papst sowie Moderator Markus Lanz, auf deren Kosten im Spot Witze gemacht werden, in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt.
"Die Partei" hat Recht auf Wahlwerbung
Der Satirepartei "Die Partei" steht Wahlwerbung zur Europawahl am 25. Mai zu. Für sie ist laut ZDF weiter ein Sendeplatz am 20. Mai reserviert. "Jetzt liegt es bei der "Partei"", sagte ein ZDF-Sprecher auf Anfrage. Sie müsse überlegen, ob sie den Spot umschneide, einen schon gesendeten und rechtlich zulässigen erneut einreiche oder einen neuen Spot anbiete.
Der Chefredakteur der "Titanic", Tim Wolff, sagte: "Wir verhandeln noch über Änderungen, um den Spot doch noch senden zu können." Möglich sei, die Kaufempfehlung für die "Titanic" zu entfernen. Der Spot sei extra fürs ZDF produziert. Die Zeitschrift nennt sich selbst offizielles Parteiorgan von "Die Partei". (dpa)