Essen.
„Spanien und das Leid der Liebe“, ein trefflicher Titel für einen Kitschfilm – oder für die jüngste Folge der Reihe „Königliche Hochzeit“ (Dienstag, 20.15 Uhr). Auch diese Woche schaut das ZDF den Blaublütern ins Herz.
Wieder einmal schlägt das ZDF sein Märchen-, pardon, Geschichtsbuch auf. Nun also Spaniens Bourbonendynastie. Und der Zuschauer sieht sofort: Auch Königs haben’s nicht leicht, denn Liebe und Thron, das passt nicht recht zusammen.
Eine These, drei geehelichte Belege, die königlichen Experten des ZDF holen weit aus. Schon Isabella von Kastilien dachte als Teenager im 15. Jahrhundert ja nicht an Jungs – sondern an ihr Land. Und Juan Carlos und seine Sofia, die heirateten um Spaniens Willen gleich dreifach: standesamtlich, katholisch und griechisch-orthodox.
Doch die royale Dokumentation schweift nur kurz in die Vergangenheit – zu schön ist die Gegenwart. Wie blaues auf bürgerliches Blut trifft, Letizia Ortiz erst Kronprinz Felipe, dann ein Land verzauberte. Ein kurzer Leidensweg mit Happy-End, eben alles, was eine gute Liebesgeschichte braucht: große Widerstände, hübsche Menschen und eine lange, seidene Schleppe.