Köln. Das Erste hat Tradition. Das lässt sich dieses Jahr an zwei Jubiläen festmachen: Die „Lindenstraße“ wird 25, der „Tatort“ gar 40. Während die Quoten der Alltagssoap bröseln, erfindet sich die scheinbar ewige Krimi-Reihe gerade neu.

Kommt ins Fernsehen: Kinofilm
Kommt ins Fernsehen: Kinofilm "Buddenbrooks". Foto: WDR © Privat | Privat





Der „Tatort“ feiert, nach vorübergehendem Quotentief, wieder große Erfolge. „Kein fiktionaler Film ist im Fernsehen erfolgreicher“, freute sich WDR-Fernsehfilmchef Gebhard Henke jüngst in Köln bei der Vorstellung der Film-Höhepunkte des Senders in Köln.

Kein Film, nur Fußball, lockte voriges Jahr mehr Zuschauer als die „Tatort“-Episode „Tempelräuber“ aus Münster. Mit 9,86 Millionen Zuschauern schrammte der Krimi die Zehn-Millionen-Marke. Überhaupt zauberte der Traditionskrimi den ARD-Gewaltigen in Köln und anderswo ein Lächeln ins Gesicht: Die Reihe legte im Jahresschnitt um 670.000 Zuschauer zu – auf 7,76 Millionen.

Und in diesem Jahr? Aus dem Standardangebot des WDR für das Erste ragen einige Projekte heraus.

Regisseur Dominik Graf.
Regisseur Dominik Graf. © ddp | ddp





Götz George zeigt bereits am 27. Januar auf dem ungewöhnlich erfolgreichen Sendeplatz Mittwoch als Antiquar in einem Problemviertel „Zivilcourage“. Weitere Filme mit gesellschaftlichem Anspruch: „Keine Angst“ am 10. März und „Spur des Terrors“ im Sommer. Auf „Die letzten 30 Jahre“ blickt ein Film mit Barbara Auer und August Zirner im Herbst zurück.

„Ein Schnitzel für drei“ soll den Hunger auf Humor ebenfalls im Herbst stillen.

Eine Kino-Koproduktion kommt ins Fernsehen: die „Buddenbrooks“ mit Armin Mueller-Stahl nach Thomas Mann. Derweil startet im Frühjahr ein Mammutstreifen nach einem Roman von Mann-Bruder Heinrich: „Henri IV.“

Das Spannendste kommt zuletzt: Kult-Regisseur Dominik Graf präsentiert auf dem späten Sendeplatz Freitag, 21.45 Uhr, Berlin „im Angesicht des Verbrechens“. Düsterer als in diesem Sechsteiler war die Hauptstadt nie zu sehen. Kein Wunder, dass die Serie noch vor Weihnachten zu Ende geht, dem Fest des Friedens.