Köln. Im Januar hatte die RTL-Gruppe den Ausstieg aus dem Antennen-Fernsehen angekündigt, ab Donnerstag setzt sie ihn schrittweise um. Betroffen ist zunächst der Raum München, gegen Ende 2014 soll dann niemand in Deutschland mehr Sender wie RTL, RTL II und Vox über Antenne empfangen.
Die Mediengruppe RTL beendet ab Donnerstag schrittweise die Übertragung ihrer Programme über die Fernsehantenne. Zunächst wird die Verbreitung der Programme RTL, RTL II, Vox und Super RTL im Großraum München und Südbayern eingestellt, wie aus einer Mitteilung der Mediengruppe mit Sitz in Köln hervorgeht. Betroffen davon seien zunächst rund 90.000 Haushalte. Zum 31. Dezember 2014 dann werde die Übertragung der RTL-Programm über das digitale Antennenfernsehen (DVB-T) im gesamten Bundesgebiet eingestellt.
In der Region München ende die Verbreitung der Programme aufgrund "gesonderter vertraglicher Regelungen" früher als im übrigen Bundesgebiet, erklärte RTL. In Berlin läuft Ende 2014 neben den übrigen Programmen auch die Übertragung das Nachrichtensenders n-tv über die Fernsehantenne aus.
Kosten liegen um ein Vielfaches über Ausgaben für andere Übertragungsarten
RTL hatte den Ausstieg aus der Fernsehübertragung per Antenne bereits im Januar angekündigt. Als Grund hatte die Mediengruppe unter anderem die geringe Wirtschaftlichkeit des digitalen Antennenfernsehens aus Sicht des Senders angeführt: Wenige Haushalte empfangen demnach die RTL-Sender über Antenne. Gleichzeitig lägen die Kosten für diesen Übertragungsweg um ein Vielfaches über den Ausgaben für andere Übertragungsvarianten.
Wie die Bayerische Landeszentrale für Neue Medien (BLM) mitteilte, werden die RTL-Programme für Antennenfernseh-Kunden durch neue Sender ersetzt. So habe etwa das Programm Sixx der Mediengruppe ProSiebenSat.1 gewonnen werden können, das bereits seit 1. Juni ausgestrahlt werde. Ab dem 1. August soll demnach auch das Programm Sat.1 Gold über DVB-T zu empfangen sein. Laut BLM will ProSiebenSat. 1 die Ausstrahlung seiner Programme mittels DVB-T bis 2018 bundesweit verlängern. (AFP)