Leipzig. Vertreter von ARD und ZDF haben sich erneut für einen gemeinsamen Jugendkanal der öffentlich-rechtlichen Sender ausgesprochen. MDR-Intendantin Karola Wille äußerte sich zuversichtlich, dass das Angebot 2015 ausgestrahlt wird, obwohl eine Entscheidung der Länderregierungen dazu noch aussteht.

Mit Blick auf den geplanten gemeinsamen Jugendkanal von ARD und ZDF bleiben die öffentlich-rechtlichen Sender optimistisch - trotz des Aufschubs einer Entscheidung seitens der Länderregierungen. "Im nächsten Jahr, wenn wir hier sitzen, haben wir das Ding gestartet und sehen es und gemeinsam an", gab sich Karola Wille, Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), am Mittwoch beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig zuversichtlich.

Gemeinsam mit dem ARD-Vorsitzenden und NDR-Senderchef Lutz Marmor sowie ZDF-Intendant Thomas Bellut bekannte sich Wille trotz Auflagen der Ministerpräsidenten zu dem gemeinsam geplanten Angebot.

Die drei Intendanten waren mit Vertretern des Privaten Rundfunks und Fernsehens, der Landesmedienanstalten und Staatskanzleien zum TV-Podium "Digital und konvergent - was schafft Relevanz" beim Medientreffpunkt zusammengekommen. Übereinstimmend sprachen sich dabei alle Sendervertreter für eine Freigabe von gemeinsamen Plattformen für ihre jeweiligen Online-Angebote aus. Die bisherige Trennung in Mediatheken erschwere den Nutzern das Auffinden bestimmter Angebote im Internet massiv und belaste den Wettbewerb.

Sendervertreter kritisieren Kartellamt

Mit der Entscheidung gegen die von Privatsendern einerseits und öffentlich-rechtlichen Sendern andererseits beantragten Gemeinschaftsplattformen "Amazonas" und "Germany's Gold" habe das Kartellamt den Weg frei gemacht für alle diejenigen, die nicht aus Deutschland kommen, beklagten die Sendervertreter übereinstimmend. (dpa)