Berlin.

18 Fälle haben die Tatort-Kommissare Fritz Dellwo und Charlotte Sänger zusammen gelöst. Am Sonntag spielen Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf zum letzten Mal das Ermittlerteam - „Am Ende des Tages“ gerät ihr Vorgesetzter unter Mordverdacht.

18 Fälle haben die „Tatort“-Kommissare Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf seit 2002 gelöst. Am Sonntag (5. September, 20.15 Uhr) zeigt die ARD den letzten Film um die ungleichen Frankfurter Ermittler Charlotte Sänger und Fritz Dellwo, der schon Ende 2009 gedreht worden war. Der Film von Regisseur Titus Selge, der auch die HR-“Tatort“-Folge „Architektur eines Todes“ inszeniert hatte, ist nicht durchgängig hochspannend, aber ein sehenswerter Abschluss für das Ermittlerduo. Unter dem passenden Abschiedstitel „Am Ende des Tages“ steht dieses Mal ihr Ex-Chef Rudi Fromm (Peter Lerchbaumer) im Mittelpunkt, der in einem tragischen Fall sogar selbst unter Mordverdacht gerät.

Fromm steht kurz vor der Pensionierung und erlebt privat einen zweiten Frühling. Völlig unverhofft hat sich der Neu-Rentner, der auf dem Papier noch verheiratet ist und mit seiner Frau unter einem Dach lebt, in die Buchhändlerin Bea (Brigitte Karner) verliebt und denkt an eine Zukunft mit ihr. Doch dann wird das neue Glück jäh zerstört: Bea wird nach einem Schäferstündchen kaltblütig vor Fromms Augen ermordet – auch für die Zuschauer ist dies ein schockierender Einstieg. Und damit ist der rücksichtslose Täter noch nicht am Ende seines brutalen Vorgehens.

„Es gibt nichts, was es nicht gibt“

Während seine Kollegen vergebens auf Fromm bei dessen Abschiedsfeier warten, ist der bisherige Leiter der Mordkommission völlig geschockt und taucht erst einmal ab, was auch ein komisches Licht auf ihn wirft. Sein Gegner: Nikolaus Graf (Richard Sammel), der in den 70er und 80er Jahren mit seiner Frau eine Reihe von brutalen Banküberfällen beging und nun nach 20 Jahren aus der Haft entlassen wurde. In Gefahr gerät nun auch Fromms Tochter Katrin (Jördis Triebel). Graf will sich an Fromm rächen. Warum er den früheren Ermittler so hasst, erfährt der Zuschauer nach und nach.

Die Kommissare Sänger und Dellwo versuchen derweil, ihren Ex-Chef zu finden. Dass sein alter Kollege und Freund Fromm ein Mörder sein könnte, ist für Dellwo ausgeschlossen, während Sänger meint: „Es gibt nichts, was es nicht gibt.“

Bereits seit August 2009 steht fest, dass die Karriere der langjährigen Frankfurter Ermittler zu Ende geht. Er sehe die Entscheidung „mit einem weinenden und auch lachenden Auge“, hatte Schüttauf gesagt. „Weinend, da diese feste, verlässliche Größe in den letzten Jahren für mich als freischaffender Schauspieler eine gewisse Sicherheit darstellte“, so Schüttauf. „Lachend, weil es ein Neuanfang ist und damit auch eine Chance, wieder mehr fernab der Figur Dellwo spielen zu können.“ Beide Darsteller waren bereits vor und neben dem „Tatort“ in diversen anderen Rollen zu sehen.

Neue Ermittler: Ulrich Tukur und Joachim Król

Künftig werden für den Hessischen Rundfunk neue Kommissare im „Tatort“ ermitteln. Der erste Film mit Schauspieler Ulrich Tukur als LKA-Ermittler und Einzelgänger Felix Murot war im vergangenen Herbst in Nordhessen gedreht worden. Die Folge „Wie einst Lilly“ in der Regie von Achim von Borries soll am 28. November zum 40. Geburtstag der ARD-Krimireihe ausgestrahlt werden. Der zweite Fall wird im Frühjahr gedreht.

Der erste Film des neuen HR-“Tatort“-Duos Joachim Król und Nina Kunzendorf soll ab Anfang November entstehen. Regie führt Lars Kraume, das Buch schreibt Alexander Adolph. Die Folge wird nach Senderangaben 2011 ausgestrahlt. Ebenfalls im nächsten Jahr werden - wie bei den Vorgängern - mit dem neuen Team zwei weitere „Tatort“-Ausgaben gedreht. Die künftig zwei „Tatort“-Teams des HR ersetzen neben dem Duo Sawatzki/Schüttauf auch den bereits 2008 eingestellten „Polizeiruf 110“ aus Frankfurt am Main mit Jan-Gregor Kremp und Inga Busch. (ddp)

• Sonntag, 5. September, 20.15 Uhr, ARD
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